Theater

Material für Rollenspiele

Asfa-Wossen Asserate:
Manieren.
München: dtv 2004.
Ein ausgezeichnetes Beispiel stammt von einem äthiopischen Prinzen, der nun schon viele Jahre in Deutschland lebt: Asfa-Wossen Asserate ("Manieren"), der Großneffe des letzten äthiopischen Kaisers, wurde 1948 in Addis Abeba geboren. Nach der äthiopischen Revolution von 1974 ließ er sich in Deutschland nieder. In Tübingen und Cambridge hat er Jura und Geschichte studiert und in Frankfurt a. M. promoviert. Er war als Journalist und als Pressechef der Düsseldorfer Messegesellschaft tätig und arbeitet heute als Unternehmensberater in Frankfurt. Für sein Buch „Manieren“ erhielt er den Adelbert-von-Chamisso-Preis 2004. (M 1)

Freiherr Adolph Knigge:
Über den Umgang mit Menschen (1788).
Stuttgart: reclam 1991.

Erasmus + Jugendbegegnungen

Quelle: www.jugend-in-aktion.de/foerderung/leitaktion-1/jugendbegegnungen/

Dieses Projekt soll Jugendliche auch auf der Ebene des Theaters zusammenbringen und den interkulturellen Dialog durch gemeinsame Kreativität fördern.

ETC European Theater Convention – Young Europe
Under the umbrella of the European Theatre Convention, eleven nationwide renowned ETC theatre partners have developed the artistic project “Young Europe – Young Creation and Education in theatre” to take place from October 2008 to March 2010, with the support of the Culture Programme of the European Commission. The aim of Young Europe is to improve collaborations between theatre and education and to stimulate encounters between young theatre professionals and young audiences. The project consists of eight European co-creations, two workshops with theatre students, and two international conferences. The participants are confronted with questions regarding identity and belonging, immigration and rejection, violence, family and relationships, and will explore how new theatrical languages can be used when crossing borders. Young theatre professionals will be given the opportunity to create sustainable international relations. They will experiment new tools and methods with students and pedagogues to work with young audiences and reflect their perspectives of today’s reality.
> YOUNG EUROPE II: Multilingual Creation and Education in Theatre with 8 theatres in 7 countries. 2011 - 2013
> YOUNG EUROPE: You are in! with Deutsches Theater Berlin, ZKM Zagreb, Fondazione TeatroDue Parma. 2011 – 2012
URL: www.youngeurope.wordpress.com/

www.etc-cte.org
The ETC has been founded in 1988 to promote and support contemporary playwriting and theatre creation in Europe.
ETC projects encourage young talents and connect theatre professionals, reach out to new audiences in the European society of today and highlight the diversity of European languages.

www.cultureactioneurope.org/
Culture Action Europe is an advocacy and lobby organisation promoting arts and culture as a building block of the European project. Our aim is to influence European policies for more and better access to culture across the continent and beyond. We provide customized information and analysis on the European Union, offer cultural actors a space to exchange and elaborate common positions, and develop advocacy actions towards European policymakers.

M 1 „Manieren“?

Nutzung mit freundlicher Genehmigung des Eichborn-Verlages www.eichborn.de

Der Autor dieses Buches, ein äthiopischer Prinz, der seit Jahrzehnten in Deutschland lebt, ist ein solcher Fremder. Die europäischen Sitten in ihrer deutschen Spielart sagen mehr über uns, als wir, in unserem Misstrauen gegen die Tradition, gemeinhin glauben. Über die Zähigkeit der Manieren kann man sich wundern, ärgern oder freuen. Radikale Demokraten betrachten sie als eine Art stillen Skandal, weil sie gegen das heilige Gebot der Gleichheit verstoßen. Andere verteidigen die Höflichkeit gegen ihre Verächter. Fest steht nur, dass sich Manieren nie einwandfrei begründen lassen; sie sind der leibhaftige Anachronismus. „Manieren“ ist kein Anstandsbuch. Es liegt dem Autor fern, dem Leser Vorschriften zu machen. Doch die ungeschriebenen Regeln fasst er genau ins Auge. Ist der Handkuss peinlich? Kann man den Spießer loben? Sind Contenance und Diskretion Fremdwörter? Hatten auch die Kommunisten Manieren? Stirbt das Kompliment aus? Wie vulgär ist die Mode? Gibt es Damen und Herren oder nur Männer und Frauen? Solche und hundert andere Fragen werden hier erörtert. (Klappentext)

Ursula Pia Jauch spricht dem Autor dieses Buches ein „gutes altes Compliment“ aus: Asfa Wossen-Asserate habe keinen Leitfaden für den richtigen Auftritt auf gesellschaftlichem Parkett zusammengestellt, sondern eher das darunterliegende Fundament begutachtet. Denn das Verhältnis „der Deutschen zu den Manieren“, weiß Jauch, „ist historisch und philosophisch prekär“, deshalb sei ein „Versuch einer deutschen Sittengeschichte unter den erschwerten Bedingungen der Moderne“ sehr zu begrüßen. Wie, frage Asserate, wie können wir heutzutage, in den „Zeiten der Egalisierung“, noch ein „empfindsam entscheidendes Selbst“ sein? Dabei, so Jauch, gerät der in Deutschland lebende und mit den hiesigen Manieren gut vertraute Äthiopier mit der klassischen Bildung geradezu zwangsläufig auf „das Minenfeld der konservativen Kulturkritik“, nur um dann ebendort zu „lustwandeln“ und viel mehr als eine Anleitung, nämlich eine „Klugheitslehre“ zu formulieren. Fazit: „Hier spricht kein Manierenpapst und auch kein Sittenrichter, sondern (wenn auch mit einem Stich ins Selbstgefällige) der alltagsdienliche Gebrauchsphilosoph.“ (Rezensionsnotiz in Neue Zürcher Zeitung, 03.12.2003; URL: Perlentaucher)

M 2 Lehrstück Knigge

Adolph Freiherr Knigge: Vom Umgang mit Menschen
Das Semester-Thema „Gesellschaft und Gesellschaftspolitik“ des alten GMK-Lehrplans für die gymnasiale Oberstufe hat Horst Leps ein paarmal dazu benutzt, die Schülerinnen und Schüler an Alltagsproblemen mithilfe von Wissenschaft in die Gesellschaft einzuführen. Adolph Freiherr (ohne „von“) Knigges Buch „Über den Umgang mit Menschen“ könnte hier helfen. Das Inhaltsverzeichnis zeigt, worum es geht: Nach einführenden Bemerkungen über die Absicht des Textes trägt Knigge seine Überlegungen vor

1. zum Umgang mit sich selbst,
2. zum Umgang mit den Personen, denen man im eignen Umkreis täglich begegnet oder doch begegnen könnte, und
3. zum Umgang mit Angehörigen verschiedener Berufe und sozialer Schichten.

Solche Orientierungsaufgaben werden sich den Schülerinnen und Schülern in Zukunft immer wieder und immer mehr stellen. Für Gymnasiasten in Hamburg ist eine internationale Ausrichtung schon fast selbstverständlich geworden. Sie benötigen ein Repertoire, sich in fremden Ländern in bisher unbekannten Situationen zu bewähren. Knigge stellt die Schülerinnen und Schüler vor neue gesellschaftliche Herausforderungen. Heute muss man ihn aber erweitern, ein Zug ins Europäische muss mindestens hinzugefügt werden. Der beiliegende Unterrichtsbericht kann Anregung dazu geben, mit Schülerinnen und Schülern einen „Knigge für Europa“ zur Aufführung zu bringen und/oder zu schreiben, der gleichzeitig sozialwissenschaftlich reflektiert ist.

Aufgabenbeispiele
Theaterwerkstatt: EU – offen oder Festung?
Mit dem EU-Beitritt von Rumänien und Bulgarien hat die EU nunmehr 27 Mitgliedsstaaten. Doch wo liegen die Grenzen Europas? Soll die EU noch weiter wachsen? Gehören Länder wie die Ukraine, Moldawien oder die Türkei ebenfalls zu Europa oder nicht? Soll die EU eher ein „offenes Haus“ oder eine „Festung“ sein? Zu diesen Fragen entwickelt Ihr im Workshop ein eigenes Theaterstück. Zeigt uns, welche konkreten Situationen im Alltag der Menschen auftreten, wenn sich die EU stetig erweitert! Entwickelt Szenen, die verdeutlichen, welche Potenziale und Probleme mit der EU-Erweiterung verbunden sind.
URL:www.europa-von-morgen.de/