Sport
Sport, Spiel und menschliche Bewegung sind nicht auf nationale Kulturen reduzierbar, sondern einerseits individueller Ausdruck, andererseits verankert in einem übergreifenden Ausdrucksrepertoire.
Sport soll immer auch der Begegnung und Verständigung dienen. Die Grenzen und Mitglieder der UEFA etwa sind ganz andere als die der EU. Internationale und europäische Sportbegegnungen sind eine konkrete Übung in der Tugend und Kultur der Gastfreundschaft.
Quelle: www.fcstpaulirugby.de
Sportspiele haben Wettbewerbscharakter und mobilisieren Massen. Sport wird so zu einem nationalen Ereignis. Zeitungsberichte mit Titeln wie „Der Trend geht zur Zweitflagge“ oder „Italiener fürchten erneute Verschwörung“ – beide aus dem Hamburger Abendblatt anlässlich der Fußball-Europameisterschaft 2008 (M 1, M 2) – bieten mit ironischem Augenzwinkern die Gelegenheit zur Thematisierung und Dekonstruktion nationaler Vorurteile und Stereotypen durch spielerischen Umgang damit. Hier unterstützt auch das Materialangebot der Bundeszentrale für politische Bildung (M 3).
Im Sportunterricht können Spiele aus unterschiedlichen Ländern und Regionen gepflegt werden. Die Hamburger Spielesammlung „Homo ludens“ bietet einen Anlaufpunkt für Anregungen, u.a. das Angebot der Spielelotsen und die Idee der Playlympics (M 4).
Das Fach Sport eignet sich auch in besonderer Weise für erste Schritte mit bilingualem Unterricht, vgl. dazu die Literaturhinweise.
Literatur
Gertrud Pfister (Hg.):
Gymnastics, a transatlantic movement. From Europe to America.
London 2010.
Wolfgang Schuster:
Du brauchst Bewegung! Sport zwischen Bildung, Bodykult, Doping und Wertevermittlung.
Schorndorf 2009.
Der vorliegende Sammelband erörtert gesellschaftliche Entwicklungen im Sport. Die Beiträge thematisieren u.a. die Kommerzialisierung des Sports, die Vergötterung des Körpers, den Sportunterricht in Bildungseinrichtungen, den Dopingkonsum und den Einfluss der Medien auf den Sport. Die Autoren und ihre Beiträge sind: 1. Schäuble, Wolfgang: Leistung, Fairness, Zusammenhalt - die gesellschaftliche Bedeutung des Sports. 2. Figel, Jan: Europa braucht Bewegung - sofort. 3. Sane, Pierre: Sport fördert universelle Werte.
Quelle: www.fachportal-paedagogik.de
Petra Gieß-Stüber/ Diethelm Blecking (Hg.):
Sport - Integration - Europa. Neue Horizonte für interkulturelle Bildung.
Baltmannsweiler 2008.
Roland Naul:
Die Entwicklung der historischen Systeme für die schulische Leibeserziehung in Europa.
In: Naul, Roland (Hg.); Krüger, Arnd (Hg.); Schmidt, Werner (Hg.): Kulturen des Jugendsports. Bildung, Erziehung und Gesundheit.
Aachen 2009, S. 131-148.
Wilhelm Heim:
Die Welt zu Gast bei Freunden. Moralphilosophische Überlegungen zur Gastfreundschaft in Klasse 10.
In: Ethik & Unterricht 2008, 2, S. 25–30.
Wolfgang Hering:
Bewegungshits von Moskau bis Marokko.
Ökotopia, 2007. (Material für die Primarschule)
Birte Rottmann:
Sport auf Englisch – Lerngelegenheiten im bilingualen Sportunterricht.
Studien zur Bildungsgangforschung Bd. 9, Wiesbaden 2006. (Dissertation, Univ. Hamburg)
Birte Rottmann bietet eine theoretische sowie qualitativ-empirische Erfassung der Potenziale bilingualen Sportunterrichts für Lern- und Bildungsprozesse von Schülern. Sie identifiziert anhand konkreter Unterrichtsszenen Bedingungen für das Entstehen von Lerngelegenheiten in Interaktion mit Lehrperson und Mitschülern und im Wechselspiel von Englischsprechen und Bewegen im bilingualen Sportunterricht. In einem rekonstruktiven Verfahren wird Lernen hier aus der Prozesshaftigkeit des Unterrichts heraus analysiert, um daraus didaktisch-methodische Konsequenzen für die Planung bilingualen Sportunterrichts abzuleiten. Aus dem Inhalt: Sprechen und Bewegen als Grundlagen von Kommunikation, Interaktion und Unterricht – Didaktische Annäherungen an bilingualen Sportunterricht – Lern- und bildungsgangtheoretische Annäherungen an den Untersuchungsgegenstand – Methodik der empirischen Untersuchung – Analysen von vier Szenen – Gelegenheitsstrukturen im bilingualen Sportunterricht.
www.springer.com/de/book/9783531151458
Neue Fachzeitschrift zum bilingualen Unterricht im Klett Verlag.
Quelle: Rottmann, Birte: Lerngelegenheiten im bilingualen Sportunterricht. In: Krieger, C.; Miethling, W.-D. (Hg.): Zum Umgang mit Vielfalt als sportpädagogische Herausforderung. Hamburg 2006.
Links
UEFA
www.uefa.com
Die Union of European Football Associations ist eine "repräsentative Demokratie". Sie besteht aus 53 nationalen Fußballverbänden, also deutlich mehr als EU-Staaten. Sie ist von der FIFA (xxx) als einer der sechs Kontinentalverbände anerkannt. Vergleichbare europäische Sportverbände gibt es für die meisten Sportarten.
Spiele der Welt
Homo ludens
URL: www.homo-ludens.de/playlympics/index.html
info"AT"playlympics.org
Das Archiv in der Feldbrunnensr. 70, 20148 Hamburg, Homo ludens – Spielerbe der Menschheit
Ziel ist, den Spielen der Welt eine Plattform zu geben – sowohl in ihrer Originalität als auch in der Nachspielbarkeit.
Die Auswahl folgt den Kriterien Authentizität und Nachspielbarkeit. Beide Ebenen können allein, aber auch vermengt auftreten. Diese Mischform ergibt sich aus der Offenheit der Quellenlage: Die Beschreibungen stammen aus Büchern, Zeitschriften, Zeitungen, dem Internet und aus Erzählungen. Entsprechend ist zum einen die Originalität unterschiedlich einzuschätzen, zum anderen die Nachspielbarkeit direkt erkennbar oder selbst zu erschließen.
URL: www.global-games.org/world_games_fund/...
Bilingualer Sportunterricht
Schulrugby:
Gymnasium Osterbek
Training (bilingual Englisch):
Stufe 5/6, Mittwoch, 10-11.40
Stufe 7/8, Mittwoch, 14.30-16.00
Quelle: www.fcstpaulirugby.de/
Fussball
We want to encourage young people (boys and girls) to learn different languages through their passion for football. This section offers classroom materials and ideas to help you do this. We also invite you the teachers to make comments and suggestions about Soccerlingua. We need your feedback to develop this website in the best and most useful way.
Quelle: www.linguaporta.eu/de/gp2_4.htm
www.bilingualer-unterricht.info/Sport/...
Auf der Seite von Tobias Erles findet man Unterrichtsvorschläge und -hilfen (z.B. Vokabellisten zu einzelnen Sportarten). Nach Sportarten geordnet.
www.gymei.de/PDFs/BILIFlyer ...
Flyer des Gymnasiums Meiendorf, der Beispiele für den bilingualen Sportunterricht (z.B. Handball und Stretching) darstellt. Gute Argumente für den bilingualen Sportunterricht.
Projekte und Materialien
M 1
Fussball-EM: Autodächer werden immer bunter
Im Trend – die Zweitflagge
(Foto: Ingo Röhrbein)
Erbil Cetin (35) aus Schnelsen hat an seinem Taxi die türkische und die deutsche Fahne hängen. Die EM-Begeisterung der Hamburger kennt keine nationalen Grenzen – viele schmücken ihre Autos inzwischen mit mehreren Fahnen. Sie flattern von Balkonen, zieren die Eingänge von Cafés und wehen auf Autodächern. Die Nationalfahnen sind seit Beginn der Fußball-EM von Hamburgs Straßen nicht mehr wegzudenken. Dabei geht der Trend zur Zweitflagge – inzwischen sind Autos häufig mit Fahnen und Flaggen unterschiedlicher Nationen geschmückt. (...)"
Quelle: Hamburger Abendblatt, 16. Juni 2008
M 2
Italiener fürchten erneute Verschwörung
Oberwaltersdorf – Italien fürchtet eine EM-Verschwörung und fleht: „Holland, bleib ehrlich!“ Die Titelzeile der Zeitung „Tuttosport“ passte zu den Komplotttheorien des Weltmeisters, der im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale auf die Schützenhilfe der Niederländer angewiesen ist. Sonst wären die Italiener selbst bei einem Sieg morgen über Vizeweltmeister Frankreich raus, Trainer Roberto Donadoni gefeuert und Italiens „Euro-Disastro“ perfekt.
Quelle: Hamburger Abendblatt, 16. Juni 2008
M3 Nachbarn: Warum Deutschland und Österreich eine besondere Beziehung pflegen. Es geht doch nichts über gute Feinde
Sie nennen uns Piefkes, halten uns für arrogant und spießig. Dabei müssten die Österreicher uns eigentlich mögen: Haben wir von ihnen doch so einiges klaglos übernommen – das Wiener Schnitzel etwa, die Mozartkugeln oder die Sachertorte. Abendblatt-Autor Christian-A. Thiel hat sich so seine Gedanken gemacht über die Hassliebe zwischen beiden Ländern.
„Die Deutschen“, sagte einmal der Wiener Dichter Franz Grillparzer, „wollen die Österreicher verstehen, können es aber nicht. Die Österreicher dagegen könnten die Deutschen verstehen - wollen aber nicht.“
Quelle: Hamburger Abendblatt, 16. Juni 2008
Zum Weiterlesen der Artikel bitte folgenden Anhang beachten:
M 4
Fußball und Nationalbewusstsein
Mit diesen Materialien können Lehrerinnen und Lehrer anlässlich internationaler Fußball-Turniere die Frage der nationalen Identität und der Rolle des Fußballs in unserer Gesellschaft in den Unterricht einbringen und hinterfragen. Wie entsteht dieses „Wir“-Gefühl anlässlich internationaler Fußball-Turniere? Was denken die Menschen über sich und ihre Nation? Und was hat Fußball damit zu tun? Für Eilige steht mit „GrafStat kompakt“ auch ein Kurzprojekt für 4 bis 6 Unterrichtsstunden zur Verfügung. Der bereitgestellte Muster-Fragebogen bezieht auch Schülerinnen und Schüler aus anderen Kulturen gezielt mit in die Diskussion ein. Die Europa- oder Weltmeisterschaft und das dadurch ausgelöste Nationalgefühl bei vielen Menschen wird so zu einem spannenden Thema im sozialwissenschaftlichen Unterricht!
www.bpb.de/methodik/EJVTHF,0,Fu%DFball ...
Hamburg-Games
Hamburg ist prädestiniert für die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele. Diese weltoffene Hafenstadt mit einer sportbegeisterten Bevölkerung ist ein ernst zu nehmender Kandidat für künftige Bewerbungen.
Bis es so weit ist, könnte hier ein Festival der Spiel- und Sportkulturen der Welt aus der Taufe gehoben werden – die Hamburg-Games, ein Treffpunkt für Menschen aus aller Welt, die ihre traditionellen und neuen Spiele sowie Sportarten in Hamburg präsentieren!
Hieraus hervorgehend könnten die Playlympics, von Hamburg ausgehend, ihren Weg um die Welt beginnen. Selbstverständlich gilt dieses auch für andere Metropolen bzw. Städte mit Metropolcharakter.
URL: www.homo-ludens.de/playlympics/index.html
Anregungen für den Unterricht
Aerobic
Unterrichtsmaterial für den bilingualen Unterricht, u.a. ein Modul Aerobic.
www.schule-bw.de/schularten/realschule/biling ...