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Europa in der Hamburger Schule

Foto: William Iven/unsplash

Projekte

In Hamburg wird sowohl das europäische Innen als auch Außen in sehr guter Weise sichtbar.

Europa-Club
Europa-Clubs oder auch Europa-AGs finden sich an der ein oder anderen Hamburger Schule, z. B. am Lise Meitner Gymnasium (Kontakt: Frau Susanne Ehlers). Weitere Clubs und AGs mögen sich hier melden!
Eine Inspiration kann der anschauliche Bericht von Dorota Barwinska über Aktivitäten an polnischen und tschechischen Schulen sein (unter Literatur).

EYP/EJP
Debattierclubs haben innerhalb der Europa-Bildung eine lange Tradition, die vor allem aus dem angloamerikanischen Bereich stammt. Das Europäische Jugendparlament (EYP European Youth Parliament; deutsch EJP Europäisches Jugendparlament) ist einer der traditionsreichsten und anspruchsvollsten Schülerwettbewerbe in Deutschland. Das EYP richtet sich an Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 18 Jahren aus ganz Europa. Um sich für die Nationale Auswahlsitzung zu qualifizieren, muss eine siebenköpfige Schülerdelegation gefunden werden, die eine Resolution auf Englisch zu einem vorgegebenen Thema verfasst. Es wird auf Englisch und Französisch über europapolitische Themen diskutiert.
Nationales Auswahlverfahren 2013 eröffnet
Aus allen Bewerbern wählt eine unabhängige Jury jeweils zehn Schuldelegation aus, die eingeladen werden an den drei Regionalen Auswahlsitzungen des EJP teilzunehmen. Aus allen teilnehmenden Schuldelegationen werden wiederum jeweils drei Schulen aus jeder Regionen ausgewählt, um an der Nationalen Auswahlsitzung im Juni 2013 teilzunehmen, die die Qualifikation für die Internationalen Jugendkonferenzen ermöglicht.

Das Auswahlthema für 2013 lautet:

Committee on Constitutional Affairs:
Second-order elections to the European Parliament: The ever decreasing turnout, especially among the youth, illustrates the wide-spread public indifference towards the European project. What measures need to be taken to engage the youth‘s interest in European politics and bring the EU closer to its future generation?

Das Auswahlthema für 2015/2016 lautet:

From the principle of equal pay to the „Strategy for equality between women and men“: Both the political and the corporate sector have come a long way in terms of gender equality, yet gender gaps remain especially in the labour market.

How can the EU promote further progress in the field of gender equality in the labour market and ensure equal opportunities for both women and men in all Member States?

Zur Teilnahme aufgerufen sind achtköpfige Schuldelegationen, die sich bis zum 21. Oktober mit einer Bewerbungsresolution qualifizieren können.
Quelle: www.eyp.de/mitmachen/wettbewerb/

Einen lebendigen Eindruck von der Hamburger Ausscheidungsrunde gibt M 1.

Als Vorstufe des EYP-Wettbewerbs bietet das „EJP-Outreach“ die Möglichkeit, dass Mitglieder des EJP für einen Tag in Schulen gehen und für eine oder mehrere Klassen eine „Mini-EJP-Sitzung“ durchführen (M 2). In den "Europäischen Foren" gibt es kein Auswahlverfahren; auch haben sie keinen Wettbewerbscharakter. Der Ablauf der drei- bis viertägigen Veranstaltungen entspricht aber dem Sitzungsplan des EYP. Bis zu 120 Jugendliche aus ganz Europa kommen zusammen, erarbeiten in international gemischten Gruppen Resolutionen zu europapolitischen Themen und debattieren sie in einer Parlamentssitzung.


Jugend Debattiert im Hamburg Rathaus

Politische Rhetorik: Bargaining oder Arguing?
Bei allen methodischen Debatten-Formaten (Pro-Contra-Debatten, Talkshows oder Fishbowl-Setting) mit Wettbewerbscharakter ist darauf zu achten, dass sich strategisch-taktische Momente, das sog. „Bargaining“, nicht zu sehr in den Vordergrund schieben. Dieser Effekt ist bei Erprobungen in Schulen allerdings immer wieder zu beobachten. Schülerinnen und Schüler imitieren hier ein verbreitetes öffentliches Auftreten und Agieren von Politikern. Damit kann aber ein Fehlverstehen von Politik, nicht zuletzt auch europäischer Politik, gefördert werden. Der Gestaltungsaspekt von Politik kommt zu kurz (vgl. Wolf 2011). Entscheidend ist das Argumentieren in der Sache, das sog. „Arguing“. Wagen wir daher immer wieder auch das ruhige Gespräch in der Sache, wie es in einem europäischen Club seinen Raum haben könnte!