Die im folgenden angefügten Beispiele zeigen, wie türkisch-deutschsprachige Schülerinnen und Schüler beim Lernen alle Bestandteile ihres Sprachrepertoires nutzen, um die Wörter innerhalb und zwischen den Sprachen Deutsch und Türkisch miteinander in Beziehung zu setzen, zu vergleichen und für sich und andere zu übersetzen: Auszug aus einer Vorlesung von Prof. Dr. Ursula Neumann, Sommersemester 2011, Universität Hamburg zum Thema Mehrsprachigkeit / Umgang mit Heterogenität im Klassenzimmer:
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Adoptivsprachenkonzept
Lehrer unterstützen Vorschlag zur „persönlichen Adoptivsprache“
Sprachpolitik ist ein sensibles Thema auf EU-Ebene, da es eng mit nationaler Identität im Zusammenhang steht und in die Bildungspolitik ragt, ein Politikbereich, der vorrangig in den Zuständigkeitsbereich der Länder fällt. Zudem werden allein für die Übersetzungs- und Dolmetscherdienste in den EU-Institutionen jährlich 1,1 Milliarden Euro – oder ein Prozent des EU-Haushalts – aufgewendet.
Statt einer Fremdsprache wäre die persönliche Adoptivsprache eher eine „zweite Muttersprache“, die intensiv erlernt und fließend gesprochen und geschrieben würde, sagte Jacques De Decker von der Académie royale de langue et de littérature françaises de Belgique (Akademie für Französische Sprache und Literatur in Belgien) ... Wenn genügend Menschen persönliche Adoptivsprachen lernten, könnten zweiseitige Beziehungen zwischen den Menschen in der EU in der Sprache beider Gesprächspartner stattfinden, sagte De Decker. Eine Ad-hoc-Dolmetschung durch Dritte könnte die Notwendigkeit ausschließen, in einer dritten Sprache zu kommunizieren, so De Decker weiter. Weiterhin würden persönliche Adoptivsprachen ein integrierter Bestandteil der schulischen und beruflichen Bildung werden.
Die Idee der persönlichen Adoptivsprache wurde von der akademischen Welt positiv aufgenommen. EU-finanzierte Studienstipendien könnten eingeführt werden, um es den Menschen zu ermöglichen, eine persönliche Adoptivsprache im Ausland zu erlernen, und um das Interesse am Spracherwerb zu wecken, schlug Stefania Giannini der Ausländeruniversität Perugia vor.
Andere zeigten sich jedoch weniger optimistisch über die Erfolgsaussichten dieser Idee. Die praktische Seite müsse weiter untersucht werden, wenn die Idee funktionieren solle, betonte An Le Nouail Marlière vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss. Sie stellte infrage, ob Menschen die Sprachen, die sie erlernt hätten, in der Praxis tatsächlich bräuchten …
www.euractiv.com/de/kultur/lehrer-unterstutze ...
Minderheiten- und Regionalsprachen
Zeitschrift nachbarsprache niederländisch
nachbarsprache niederländisch erscheint zweimal jährlich. Für Mitglieder der Fachvereinigung Niederländisch e.V. ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten. Für Nichtmitglieder beträgt der Bezugspreis 25,- EUR, für Studenten, Referendare und Arbeitslose 12,50 EUR.
www.fvnl.org/
In Europa sprechen 50 Mio. Menschen insgesamt 60 Regional- und Minderheitensprachen.
Minderheitensprachen werden von Bevölkerungsgruppen gesprochen, die sich durch eine eigene Identität, also durch eine eigene Kultur und Geschichte, von der Mehrheit der Bevölkerungsgruppe, in der sie leben, unterscheiden. Minderheitensprachen sind also traditionell von Bevölkerungsteilen eines Staates gesprochene Sprachen, nicht aber Dialekte von Amtssprachen, Zuwanderersprachen oder Kunstsprachen. Eine Regionalsprache hingegen steht immer in Verbindung mit der Region, in der sie gesprochen wird.
Einen Überblick über alle Minderheitensprachen (z.B. Sorbisch, Friesisch, Sardisch usw.) in Europa bietet diese Seite. Die dort aufgeführte Studie der Europäischen Kommission „Euromosaic“ charakterisiert die Minderheitensprachen Europas und ordnet sie in einen geschichtlich-kulturellen Kontext ein. Außerdem erfasst sie aktuelle Daten zur Anzahl der Nutzer der jeweiligen Sprachen sowie der Sprachförderungen.
www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/note/join/2013/495851/IPOL-CULT_NT%282013%29495851_DE.pdf
Zu den Minderheitensprachen in Deutschland zählen Dänisch, Ober- und Niedersorbisch, Nord- und Saterfriesisch sowie das Romanes der deutschen Sinti und Roma.
Dänisch wird traditionell von der Minderheit in Schleswig-Holstein südlich der deutsch-dänischen Grenze gesprochen. Die Zahl der Angehörigen dieser Volksgruppe wird auf ca. 50.000 Personen geschätzt. Man geht weiter davon aus, dass 60.000 Menschen der sorbischen Volksgruppe zuzuordnen sind, wobei zwei Drittel davon in Sachsen und ein Drittel in Brandenburg leben. Das Saterfriesisch wird im oldenburgischen Saterland nahe der Grenze zu den Niederlanden von etwa 2.000 Personen gesprochen und wiederum von ca. 4.000 Menschen verstanden. Die Zahl der Nordfriesen wird auf bis zu 60.000 Personen geschätzt. Etwa 10.000 Personen sprechen dabei nordfriesisch, weitere 20.000 verstehen es. Romanes wird von etwa 60.000 Personen gesprochen. Die meisten Sinti und Roma lebten heute in den Hauptstädten der alten Bundesländer, in Berlin und Umgebung sowie in den Ballungsgebieten des Raumes Hamburg, des Rhein-Ruhr-Gebiets, des Rhein-Main- und des Rhein-Neckar-Ballungszentrums.
Eblul steht für European Bureau for Lesser-Used Languages und ist eine unabhängige Organisation, die sich für Minderheitensprachen einsetzt und sich zur Aufgabe gemacht hat, die Sprachendiversität zu fördern. Dabei vertreten sie die Interessen der Sprecher der Minderheitensprachen auf regionaler, kommunaler und europäischer Ebene. Sie stehen in direktem Kontakt mit den Organen der EU und unterstützen ihre Förderprogramme und Aktionen im Hinblick auf den Schutz der Minderheitensprachen und der Bewahrung der Sprachenvielfalt.
www.eblul.org
Eurolang, communicating Europe's linguistic diversity
Eurolang® is a specialist news agency covering topics related to lesser-used languages, linguistic diversity, stateless nations and national minorities within the European Union. It provides an expanding on-line daily service across Europe, to NGOs, the media, European, State and local government, academia, researchers and the general public. The purpose of Eurolang is to provide, on a daily basis, relevant and current news about Europe's regional, stateless and minority language communities, numbering some 46 million speakers, to the general public and to national and regional media (newspapers, magazines, TV, radio, internet media) in Europe and worldwide. Eurolang was launched in 2000 by the European Bureau for Lesser Used Languages (EBLUL).
[www.eurolang.net/|www.eurolang.net]
Languages of Europe: History and language families
www.languagesandpeoples.com/
LiMA - Linguistic Diversity Management in Urban Areas
Das Cluster LiMA - Linguistic Diversity Management in Urban Areas - baut auf der bundesweit einmaligen Forschungsexpertise der Universität Hamburg zu Multilingualität auf.
Es sucht Antworten auf die Frage, ob und wie die migrationsbedingte Mehrsprachigkeit in Metropolregionen in eine individuelle und gesellschaftliche Ressource transformiert werden kann, die sich positiv auf die kulturelle, soziale und ökonomische Entwicklung auswirkt.
Die Frage soll in interdisziplinären Forschungsteams in international vergleichender Perspektive bearbeitet werden. Hamburg dient hierbei als Ausgangspunkt und als Modellfall für weltweit vergleichbare Entwicklungen.
Quelle: www.lima.uni-hamburg.de/