Implizite Theorien über Emotionen bei Grundschulkindern
Leistungskontexte sind mit zahlreichen emotionalen Erfahrungen verbunden, und die Bedeutung von Emotionen im Leistungskontext spiegelt sich in der starken Zunahme der Forschung zu Leistungsemotionen in den letzten Jahrzehnten wider. Längsschnittstudien haben jedoch gezeigt, dass Schüler im Laufe der Zeit ein eher negatives emotionales Muster entwickeln. Eine wichtige Kompetenz für Schüler ist daher die Fähigkeit, die Emotionen, die sie während der Schulzeit erleben, zu regulieren. Da bereits in den ersten Jahren negative emotionale Entwicklungen festgestellt wurden, scheint dies insbesondere zu Beginn der Schulzeit eine große Rolle zu spielen. Ob Menschen Strategien zur Emotionsregulierung einsetzen oder nicht, hängt jedoch von ihren Überzeugungen über ihre Emotionen ab. Forschung deutet darauf hin, dass sich Menschen darin unterscheiden, inwieweit sie glauben, dass Emotionen veränderbar oder von Natur aus festgelegt sind (Ford & Gross, 2019).
Während die Forschung zu impliziten Überzeugungen über Emotionen im Jugend- und Erwachsenenalter in den letzten Jahren zunehmend an Interesse gewonnen hat, haben Studien zu impliziten Überzeugungen über Emotionen bei Kindern nur wenig Forschungsaufmerksamkeit erfahren. In diesem Projekt sollen daher die impliziten Überzeugungen von Grundschülern untersucht werden, und deren Zusammenhang zu Emotionsregulation und dem schulischen Wohlbefinden der Kinder erforscht werden. Ferner ist es Ziel dieses Projekts herauszufinden, ob sich die Überzeugungen der Schüler in Abhängigkeit von Geschlecht und Klassenstufe unterscheiden, um der Frage nachzugehen, ob eine Gruppe von Schülern besonders dazu neigt, Emotionen als eine Kraft zu betrachten, gegen die sie nicht viel unternehmen können.
Projektleitung: Prof. Dr. Stephanie Lichtenfeld
Kooperationspartner: Prof. Dr. Daniela Raccanello, Associate Professor of Developmental Psychology and Educational Psychology, Department of Human Sciences, University of Verona