EVAL-IC
EVAL-IC – Evaluation von Interkomprehensionskompetenzen (multilinguale Rezeption und Interaktion)
Projekt: Erasmus Plus – KA2 – Kooperation für Innovation und den Austausch von Good Practices. Strategische Partnerschaften für Hochschulbildung. (Projektnummer: 2016-FR01-KA203-024155).
Zeitraum: 1.09.2016 bis 1.09.2019
Das Projekt:
Seit den 90er Jahren arbeiten diverse Spezialist*innen im Bereich der Interkomprehensionsdidaktik, eines pluralen Ansatzes des Lehrens und Lernens von Sprache und Kultur, an Materialien zur Verbreitung dieser mehrsprachigen Methode. Die Forschung zu diesem Thema wurde in erster Linie im Rahmen europäischer Projekte (Galatea, EuroCom, EuRom4 und 5, Euromania, Intercom…) realisiert, die sich mit der Verständigung von Sprecher*innen von benachbarten Sprachen beschäftigen. In einigen seltenen Fällen ging es auch um die Entwicklung von Kompetenzen, die eine Beteiligung in mehrsprachiger Interaktionen (Galanet, Babelweb, Cinco, Intermar) ermöglichen, vor allem in schriftlicher Form (elektronische mehrsprachige Interaktion). Interkomprehension hat folglich zwei Dimensionen: Eine rezeptive und eine interaktionale Dimension, die beide durch die Anerkennung, Aktivierung und Nutzung von sprachlicher und kultureller Nähe ermöglicht werden.
Parallel zur anfänglichen Frage nach der Entwicklung von Materialen wurde eine weitere aufgeworfen, die bislang unbeantwortet bleibt: Wie können Interkomprehensionskompetenzen evaluiert werden? In einigen Ansätzen wurde vorgeschlagen, die Verständniskompetenzen in diversen Sprachen einer Sprachfamilie gleichzeitig zu evaluieren. Es muss jedoch kritisch hinterfragt werden, ob dieser Ansatz einen kohärenten Evaluationspfad bietet und ob er der Komplexität von Interkomprehension gerecht wird. Forschungsarbeiten haben versucht Interkomprehensionskompetenzen im Detail zu beschreiben und zu definieren. Im Rahmen von FREPA wurde beispielsweise folgende Definition vorgeschlagen: „Wissen, wie bereits vorhandenes Sprachwissen genutzt werden kann, um andere Sprachen zu verstehen.“ (S. 101). In einem anderen Projekt, Miriadi, wurden Deskriptoren für Interkomprehensionskompetenzen entwickelt. Es gilt jedoch zu bemerken, dass alle Ansätze, die im Rahmen dieser Projekte entwickelt wurden, auf einer theoretischen Ebene verbleiben und bislang nicht empirisch verifiziert wurden. Dies ist einer der Gründe, warum Interkomprehension weder in der Schule noch in der Aus- und Weiterbildung von Lehrer*innen eine Rolle spielt.
Das Hauptanliegen von EVAL-IC ist deshalb die Konzeptualisierung, Entwicklung und Verbreitung von Instrumenten zur Zertifizierung von Interkomprehensionskompetenzen, sowohl auf rezeptiver als auch auf interaktionaler Dimension, unter Nutzung bereits existierender Ansätze.
Intellektuelle Outputs:
- Veröffentlichung von neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen (in internationalen Fachzeitschriften auf diesem Themengebiet wie IC-Redinter) hinsichtlich:
- Interkomprehensionskompetenzen, differenziert nach rezeptiven und interaktionalen Dimensionen
- Evaluierung beider Interkomprehensionmodalitäten (multilinguale Rezeption und Interaktion)
- Instrumente zur Evaluation rezeptiver Interkomprehensionskompetenzen
- Instrumente zur Evaluation interaktionaler Interkomprehensionskompetenzen
Partner:
Université de la Réunion (Koordination)
Paris-Lodron-Universität Salzburg
Hogere Zeevaartschool Antwerpen
Universität des Saarlandes
Universität Hamburg
Universidad de Salamanca
Université d'Aix Marseille
Università degli Studi Roma Tre
Università degli Studi di Macerata
Università Ca' Foscari Venezia
Università degli Studi di Cassino e del Lazio Meridionale
Universidade de Aveiro
Universidade Católica Portuguesa
Universitatea Alexandru Ioan Cuza din Iași
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