DiLeMa
Titel:
Diversitätsbewusstes Lehren und Lernen von Mathematik
Projektbeteiligte des Arbeitsbereichs Mathematikdidaktik - Primarstufe der UHH:
Prof. Dr. Marcus Schütte
Dr. Mia Viermann
Projektbeschreibung:
In diesem Projekt werden Anforderungen und Entwicklungsnotwendigkeiten differenzbewussten Lehrens und Lernens von Mathematik untersucht. Zugrundeliegendes Ziel ist es, Ansätze für die Gestaltung eines differenzbewussten Mathematikunterrichts zu generieren, der Praktiken der Nicht_Zuschreibung sozialer Nicht_Zugehörigkeiten reflexiv berücksichtigt, die Herstellung von Gemeinsamkeit zwischen den Schüler*innen mit einem Bewusstsein für Differenzpraktiken fördert und die Teilhabe aller Schüler*innen an mathematischen Lernprozessen ermöglicht. Perspektivisch soll so ein Beitrag zur Reduktion sozialer Benachteiligung im Mathematikunterricht geleistet werden.
Das Projekt verbindet mathematikdidaktische sowie differenztheoretisch ausgerichtete Forschungsansätze. Diese interdisziplinäre Vorgehensweise erlaubt es, Ungerechtigkeit beim Mathematiklernen als Folge gesellschaftlicher Ungleichheit und sozialer Statuszuschreibung empirisch sowie theoretisch zu fassen (Viermann, 2022). (Re-)Produktionen sozialer Differenzkonstruktionen im inklusiven Mathematikunterricht und damit zusammenhängende Hegemoniepraktiken können so herausgearbeitet, und reflektiert werden. Ein Schwerpunkt des Projektes liegt auf der Zusammenführung differenztheoretischer und mathematikdidaktischer Diskurse. Zum einen werden dazu aktuelle (Forschungs-)Arbeiten zum Umgang mit Differenz als Spannungspol inklusiver mathematischer Bildung aus Mathematikdidaktik und Erziehungswissenschaft in einem Herausgeberwerk gesammelt. Zum anderen wird eine interaktionistische Perspektive auf Mathematiklernen mit differenztheoretischen Überlegungen verknüpft, um differenzbewusstes Lehren und Lernen von Mathematik theoretisch zu fundieren.
Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf der Analyse von Unterrichtspraktiken im Rahmen mathematischer Förderungen und der Rekonstruktion dieser inhärenten Differenzzuschreibungen (z. B. Viermann & Schütte, 2023; Viermann & Ehrenberg, 2023).
Derzeitige Publikationen
Viermann, M. & Schütte, M. (i. V.). Differenz als Spannungspol inklusiver mathematischer Bildung. Waxmann.
Schütte, M., Viermann, M. & Jung, J. (i. V.). Differenzbewusstes Lehren und Lernen von Mathematik aus interaktionistischer Perspektive. In M. Viermann & M. Schütte (Hrsg), Differenz als Spannungspol inklusiver mathematischer Bildung. Waxmann.
Viermann, M. & Schütte, M. (i. V.). Lehren und Lernen von Mathematik im Spannungsfeld von Universalität, Individualisierung und dem Vorhandensein von aus Differenz emergierenden Teilhabechancen. In M. Viermann & M. Schütte (Hrsg), Differenz als Spannungspol inklusiver mathematischer Bildung. Waxmann
Viermann, M., Schütte, M. & Tewes. A.-K. (angenommen), Die Bedeutung von Differenzkonstruktionen für die fachliche Förderung im inklusiven Mathematikunterricht – Ungewissheit bei der Bearbeitung des Spannungsverhältnisses schulischer Praxis. In B. Brandt, J. Jung, T. Kuzu & M. Schütte (Hrsg.), Mathematiklernen aus Interpretativer Perspektive III. Waxmann.
Viermann, M. & Schütte, M. (i. E.). Differenzkonstruktionen im inklusiven Mathematikunterricht. Beiträge zum Mathematikunterricht 2025, WTM.
Viermann, M. & Schütte, M. (2023). Doing community – Eine Pädagogik des inklusiven Fachunterrichts. Posterpräsentation im Rahmen der 58. Tagung der Sektion Sonderpädagogik der DGfE, Dresden.
Viermann, M. & Ehrenberg, K. (2023). Un_Fähigkeitszuschreibungen im inklusiven Mathematikunterricht. In IDMI-Primar Goethe Universität Frankfurt. Beiträge zum Mathematikunterricht 2022 (S. 1305-1308). WTM. https://doi.org/10.37626/GA9783959872089.0