Science Media Literacy
Science Media Literacy – eine Interventionsstudie, SMiLEY (DFG)
In ihrem Alltag treffen Schüler*innen auf verschiedenste Darstellungen naturwissenschaftlicher Informationen. Insbesondere soziale Medien nehmen eine zunehmend wichtige Rolle bei der Teilhabe an naturwissenschaftshaltigen Diskursen ein. Die Beiträge in sozialen Medien unterliegen jedoch keinem Auswahl- und Filterprozess und unterscheiden sich somit systematisch von der Rolle traditioneller (Print-)Medien als sogenannte Gatekeeper. Falschinformationen und Halbwahrheiten sind in sozialen Medien an der Tagesordnung und werden aufgrund verschiedener Effekte, wie zum Beispiel Filterblasen und Echokammern, schnell verbreitet. Häufig sehen sich Schüler*innen mit folgender Frage konfrontiert: „Welchen Wissensansprüchen oder welchen Expert*innen kann ich vertrauen?“.
Das DFG-Projekt wird in Kooperation mit der Physikdidaktik durchgeführt und hat zum Ziel, Schüler*innen im Sinne einer Science Media Literacy (SMiLey) zu einer begründeten Beurteilung von Glaubwürdigkeit zu befähigen. Der menschengemachte Klimawandel als größte Herausforderung der Zukunft stellt für dieses Projekt den fachlichen Kontext. Trotz eines seit Jahren stabilen wissenschaftlichen Konsenses kursieren zum Klimawandel widersprüchliche und verzerrte Darstellungen in den sozialen Medien. Im Rahmen des SMiLey-Projekts werden zwei verschiedene Unterrichtsinterventionen durchgeführt und resultierende Lerneffekte mithilfe eines Performanztests gemessen. Die Vertrauensurteil-Intervention intendiert die Vermittlung von Strategien, die auf eine Beurteilung der Expertise von Personen abzielen. Insbesondere ein erweitertes Wissen über Nature of Science (z.B.: Wie funktioniert Klimaforschung? Wie erarbeitet man sich Expertise zum Klimawandel? Was ist ein wissenschaftlicher Konsens?) ist dabei von Bedeutung. Physikalisches und geografisches Fachwissen zum Klimawandel hingegen werden in der Fachwissens-Intervention vermittelt, um die Anwendung von Strategien auf Ebene der sachlichen Informationsprüfung weiterzuentwickeln. Die Ergebnisse des Projekts sollen Hinweise liefern, welche Strategien der Glaubwürdigkeitsprüfung sich als besonders fruchtbar erweisen und wie über diese gelernt werden kann.
Laufzeit: 2023-2025