FinK
FinK
Formatives Assesment in der inklusiven naturwissenschaftlichen Bildung in der Kita
Laufzeit: 04/2019-03/2021
Förderung: BMBF (Förderrichtlinie: „Professionalisierung von pädagogischen Fachkräften für die Inklusion“) (FKZ: 01NV1724C)
Die Umsetzung inklusiver naturwissenschaftlicher Bildungsangebote in Kindertageseinrichtungen stellt pädagogische Fachkräfte vor große Herausforderungen, da sie eine fortwährende Prozessdiagnose vornehmen müssen und im Anschluss daran adaptiv handeln sollten (=formatives Assessment). Adaptives Handeln wird hier verstanden als Kernaspekt der Prozessqualität im Elementarbereich, welcher kognitive Aktivierung mit einer Gestaltung von Lerngelegenheiten kombiniert, die individuell auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt ist. Eine hohe Prozessqualität ist für die Teilhabe von Kindern mit heterogenen Voraussetzungen an gemeinsamen Lernsituationen unabdingbar und wird durch adäquate Aufgabenstellungen unterstützt. Diese ist insbesondere bei der Gestaltung von inklusiven Settings jedoch eine große Herausforderung für die pädagogischen Fachkräfte, deshalb benötigen sie spezifische Professionalisierungsmaßnahmen .
Das Projekt FinK setzt an dieser Stelle an und möchte pädagogische Fachkräfte darin unterstützen, durch den Ansatz des formativen Assessments vorschulisches naturwissenschaftliches Lernen von Kindern in inklusiven Bildungskontexten zu begleiten. Die teilnehmenden Fachkräfte nehmen an 2 Weiterbildungen teil, in denen vermittelt und erprobt wird, wie sie die Entwicklung naturwissenschaftlicher Kompetenzen von Kindern mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen fördern können.
Folgende Fragestellungen sind dabei zentral:
- Über welche professionellen Kompetenzen im Bereich der Prozessdiagnose und adaptiven Unterstützung verfügen pädagogische Fachkräfte und in welchem Zusammenhang stehen diese mit Strukturqualitätsmerkmalen der Einrichtung?
- Welche Wirkung zeigen Weiterbildungen zur Prozessdiagnostik und adaptiven Unterstützung auf die Entwicklung der professionellen Kompetenzen von pädagogischen Fachkräften, auf die Qualität der Umsetzung naturwissenschaftlicher Bildungsangebote und auf die Kompetenzentwicklung der Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen?
- Inwieweit können Unterschiede in der Kompetenzentwicklung der Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen auf Unterschiede in der Umsetzungsqualität des Bildungsangebots zurückgeführt werden?
- Welche naturwissenschaftsspezifischen Lernverläufe zeigen Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen?
Das Projekt FinK ist eine Interventionsstudie und umfasst Prä-Post-Messungen bei pädagogischen Fachkräften und Kindern. Dabei soll die Wirkung der Weiterbildungen auf Ebene der: a) PFK (prof. Kompetenzen der PFK b) Handlungen der PFK (Qualität der Interaktion zwischen PFK und Kindern, Prozessdiagnostik, adaptive Unterstützung, Qualität der Portfolios) sowie c) Kinder (Kompetenzentwicklung der Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen) untersucht werden.
Die Weiterbildung für die pädagogischen Fachkräfte besteht aus 2 Teilen, an welchen sie – je nach Versuchsgruppe – zu unterschiedlichen Zeitpunkten teilnehmen. Der erste Teil der Weiterbildung beschäftigt sich mit einem naturwissenschaftlichen Bildungsangebot und Möglichkeiten, diese im Alltag in der Kita umzusetzen. Die pädagogischen Fachkräfte erhalten entsprechendes Material und Handreichungen zur Durchführung. Der zweite Teil der Weiterbildung beinhaltet Aspekte zur prozessbezogenen Diagnose, zur adaptiven Unterstützung sowie zur Nutzung von Portfolios der Kinder."
Neben einem theoretischen Ertrag hat die Studie auch hohe praktische Relevanz für die Entwicklung professioneller Kompetenzen der pädagogischen Fachkräfte und damit einhergehend für die naturwissenschaftliche Kompetenzentwicklung der Kinder mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen. Das Projekt entwickelt dabei Ansätze zur inklusiven naturwissenschaftlichen Bildung in frühpädagogischen Institutionen, mit einem Schwerpunkt auf Prozessdiagnostik und adaptive Unterstützung, sowie entsprechende Weiterbildungskonzepte und ermöglicht Aussagen über Bedingungen des Erwerbs prozessdiagnostischer Fähigkeiten im Bildungsbereich Naturwissenschaften.
Personen:
Katharina Junge, Universität Hamburg
Prof. Dr. Mirjam Steffensky, Universität Hamburg
Prof. Dr. Ilonca Hardy, Goethe Universität Frankfurt
Prof. Dr. Henrik Saalbach, Dr. Anika Bürgermeister, Universität Leipzig
Prof. Dr. Miriam Leuchter, Dr. Laura Venitz, Universität Koblenz-Landau
Eine Handreichung mit Materialien zu dem Projekt finden Sie hier.
Video zum Projekt: