Geöffneter Unterricht aus Sicht von Schüler:innen (GUSS)
‚Guter‘ Unterricht ist dadurch gekennzeichnet, dass er auf der Prozessebene anerkannten Qualitätsmerkmalen entspricht und auf der Produktebene gewünschte Wirkungen erzielt (z.B. Lernzuwachs oder Motivation). In der empirischen Forschung zur Unterrichtsqualität hat sich in den letzten Jahren eine sparsame Beschreibung sogenannter Tiefenstrukturen des Unterrichts entlang grundlegender Dimensionen etabliert (insbesondere Klassenführung, kognitive Aktivierung und konstruktive Unterstützung), die nachweislich positive Wirkungen auf den Lernzuwachs und die motivationale Entwicklung von Schüler:innen haben. Das Projekt geht der Frage nach, ob diese Dimensionen im Hinblick auf einen geöffneten Unterricht spezifiziert und ggfs. um weitere Dimensionen ergänzt werden müssen. Das Projekt wird in zwei Schritten realisiert:
1) In einem ersten Schritt werden theoretisch-konzeptionelle und empirische Forschungsarbeiten zum geöffneten Unterricht mit Fokus auf Qualitätsmerkmale ausgewertet und auf dieser Basis ein überwiegend standardisierter Fragebogen entwickelt.
2) In einem zweiten Schritt wird dieser Fragebogen in reformorientierten Schulen des Schulverbunds ‚Blick über den Zaun‘ mit dem Ziel eingesetzt, die Qualität geöffneten Unterrichts aus Sicht von Schüler:innen zu erfassen.
Das Projekt verspricht einen empirisch fundierten Beitrag zur Modellierung von Unterrichtsqualität unter den Bedingungen eines geöffneten Unterrichts sowie Erkenntnisse zur Verbreitung darauf bezogener Qualitätsmerkmale in der Schulpraxis.
Laufzeit: Februar 2020 bis März 2025
Finanzierung: Eigenmittel
Projektleitung: Dr. Franziska Carl und Prof. Dr. Dagmar Killus
Projektmitarbeiter:innen: Inga Schwarzat