Befragung zum Studienverlauf (WS 2017/18): Ergebnisse & Empfehlungen
Wie gelingt der weitere Studienverlauf?
Diese Frage hat das StuFHe-Projekt mit der dritten Befragungswelle im Wintersemester 2017/18 verfolgt, zu der alle Studierenden im 5. Fachsemester an den vier Partnerhochschulen eingeladen waren. Die Beteiligung war mit einem Rücklauf von fast 11 Prozent ähnlich hoch wie im Vorjahr und die finale Stichprobe umfasst 1.187 Studierende. Wie in den vorausgehenden Befragungen wurden wieder Einschätzungen zu Studienzielen und Studienanforderungen erhoben. Darüber hinaus waren diesmal auch weitergehende Angaben zur Lernumwelt und zur aktuellen Studien- und Lebenszufriedenheit Teil der Befragung.
Erreichen individueller Studienziele
Erreichen individueller Studienziele
Im Rahmen von StuFHe zählt das Erreichen individueller Studienziele zusammen mit dem Umgang mit Studienanforderungen zum gelingenden Studieren. Nachdem sechs Wochen nach Studienstart zunächst erfragt wurde, welche Studienziele für die Studierenden wichtig oder weniger wichtig sind, wurde in den beiden darauf folgenden Befragungen nach der Zufriedenheit mit dem Erreichen individueller Studienziele gefragt.
Anhand der Ergebnisse der ersten Befragung wurden die Studienziele in formale (z. B. das Studium in Regelstudienzeit abschließen) und persönliche Ziele (z. B. selbstbestimmtes Studieren) unterteilt. Zu Beginn des Studiums bewerteten die Studierenden alle zwölf Studienziele als sehr wichtig, wobei persönliche Ziele als noch wichtiger als die formalen Ziele eingestuft wurden. Nach dem ersten Studienjahr zeigten sich die Befragten mit dem Erreichen formaler Ziele etwas zufriedener, der Unterschied zwischen beiden Zielarten war allerdings nicht groß. Zum dritten Messzeitpunkt, d.h. zu Beginn des 5. Semesters, hat sich diese Tendenz nicht bedeutsam verändert.
Im Einzelnen zeigt sich hinsichtlich der persönlichen Studienziele, dass Studierende besonders zufrieden damit sind, sich im Studium persönlich weiterzuentwickeln. Auch mit dem Erwerb von Fachkompetenzen und sozialen Kompetenzen zeigen sie eine hohe Zufriedenheit. Im Vergleich dazu sind sie etwas weniger zufrieden mit den Möglichkeiten, selbstbestimmt zu studieren und sich im Studium auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten. In Bezug auf die formalen Ziele sind Studierende im fünften Fachsemester relativ zufrieden mit dem (baldigen) Erwerb ihres Studienabschlusses, etwas weniger mit ihren Noten. Auch bei der Betrachtung dieser einzelnen Ziele sind keine großen Unterschiede zwischen den Messzeitpunkten zu erkennen. Damit bleiben die eigenständige Studiengestaltung und die Praxis- bzw. Berufsorientierung wichtige Ansatzpunkte für die Förderung von Studienzufriedenheit.
Wahrnehmung von Studienanforderungen
Wahrnehmung von Studienanforderungen
Als zweite Komponente von gelingendem Studieren wurde der Umgang mit den Studienanforderungen untersucht. Wie in der Vorstudie von StuFHe herausgearbeitet, gelten sie als Schnittstelle zwischen Institution und Individuum, d. h. sie ergeben sich einerseits aus den Studienbedingungen an der jeweiligen Hochschule und andererseits hängen sie von den Voraussetzungen und Fähigkeiten der Studierenden ab. Die einzelnen Anforderungen lassen sich in inhaltliche, personale, organisatorische und soziale Anforderungen gliedern. Wie die Studienziele waren auch die Studienanforderungen bereits Teil der vorangehenden Befragungen, so dass hier ein Vergleich zwischen den Messzeitpunkten möglich ist.
Nach dem ersten Studienjahr schätzten die Studierenden soziale Anforderungen am wenigsten als herausfordernd ein, während sie personale Anforderungen wie die Organisation von Lernaktivitäten und den Umgang mit Leistungsdruck und Misserfolg hingegen eher als schwierig wahrnahmen. Diese Tendenz hat sich auch im weiteren Studienverlauf erhalten. Der Vergleich der Befragungsdaten zeigt auch, dass sich die Wahrnehmung der Studienanforderungen nicht bedeutsam ändert, d. h. keine der Anforderungen wird als leichter oder schwerer im weiteren Studienverlauf wahrgenommen. Auf Ebene der Einzelanforderungen wird der Umgang mit der Menge an Lernstoff und mit Leistungsdruck als größte Herausforderung wahrgenommen. Am leichtesten fällt es den Studierenden, mit dem sozialen Klima ihres Studienganges zurechtzukommen.
Den Ergebnissen zufolge bewerten die Studierenden im Studienverlauf die personalen Anforderungen, d. h. die Organisation von Lernaktivitäten sowie der Umgang mit Misserfolg und Leistungsdruck, weiterhin als schwieriger. Sie bilden damit wichtige Ansatzpunkte für die Förderung von gelingendem Studieren.
Charakterisierung der Lernumgebung
Charakterisierung der Lernumgebung
Durch das Erfassen der Lernumgebung soll der institutionelle Kontext aus der Sicht der Studierenden untersucht werden. Schon in der zweiten Erhebung ist mit der Forschungsnähe (z. B. Einblick in Forschungsmethoden) ein zentraler Aspekt der Lernumgebung erfragt worden. Zum dritten Messzeitpunkt wurden die Charakteristika der vier Partnerhochschulen darüber hinaus auch in Bezug auf Praxisorientierung (z. B. Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis), Wissensverständnis (z. B. Zusammenhänge zwischen den Studieninhalten erkennen) und Wissenskonstruktion (z. B. Mitdenken und Durchdenken der Inhalte) erfasst. Diese wurden wie die Forschungsnähe anhand von Skalen des National Educational Panel Study (NEPS) erhoben.
Die Befragung im fünften Fachsemester hat ergeben, dass die Studierenden ihre Lernumgebung vor allem durch Wissensverständnis gekennzeichnet sehen. Dazu gehört beispielweise, dass Wert auf das Verständnis grundlegender Zusammenhänge gelegt wird und eine kritische Auseinandersetzung mit den Studieninhalten gefördert wird. Der niedrigste Mittelwert wurde für Praxisorientierung ermittelt, wobei dies vor allem auf die Angaben der Studierenden an Universitäten zurückzuführen ist. Die Studierenden an den untersuchten Fachhochschulen erleben ihre Lernumgebung dagegen ganz besonders praxisorientiert.
Studien- und Lebenszufriedenheit
In der dritten Erhebung wurde neben den subjektiven Leistungseinschätzungen auch die allgemeine Studien- und Lebenszufriedenheit erfasst. Dies ermöglicht, neben der Zufriedenheit mit dem Erreichen der formalen und persönlichen Studienziele auch die aktuelle Zufriedenheit sowohl mit dem gewählten Studium als auch mit dem eigenen Leben insgesamt zu beleuchten.
Für die Befragten liegt ein sehr hoher Wert für die Studienzufriedenheit vor, d.h. die Studierenden finden ihr Studium interessant und haben Freude an dem, was sie studieren. Auch die gegenwärtige Lebenszufriedenheit fällt sehr positiv aus, da viele der Teilnehmenden ihre Lebensumstände als ausgezeichnet bewerten.
Studien- und Lebenszufriedenheit
Studien- und Lebenszufriedenheit
In der dritten Erhebung wurde neben den subjektiven Leistungseinschätzungen auch die allgemeine Studien- und Lebenszufriedenheit erfasst. Dies ermöglicht, neben der Zufriedenheit mit dem Erreichen der formalen und persönlichen Studienziele auch die aktuelle Zufriedenheit sowohl mit dem gewählten Studium als auch mit dem eigenen Leben insgesamt zu beleuchten.
Für die Befragten liegt ein sehr hoher Wert für die Studienzufriedenheit vor, d.h. die Studierenden finden ihr Studium interessant und haben Freude an dem, was sie studieren. Auch die gegenwärtige Lebenszufriedenheit fällt sehr positiv aus, da viele der Teilnehmenden ihre Lebensumstände als ausgezeichnet bewerten.