Studierfähigkeit - institutionelle Förderung und studienrelevante Heterogenität (StuFHe)
Projektziele und Forschungsansatz
Im Rahmen des Qualitätspakt Lehre (QPL), der seit 2011 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, konnten zahlreiche Hochschulen Maßnahmen zur Verbesserung von Studienbedingungen und Lehrqualität einführen. Um diese Aktivitäten hochschulübergreifend zu untersuchen, wurde 2013 die Begleitforschung zum Qualitätspakt Lehre initiiert. Zu den geförderten Vorhaben gehört das StuFHe-Projekt, das 2014−2018 vom BMBF mit knapp 1,3 Mio. € unterstützt wird und als Nachwuchsgruppe an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg angesiedelt ist. Den Vorgaben der Förderlinie entsprechend zielt das Projekt darauf ab, sowohl zur Hochschulforschung als auch zur Gestaltung der Hochschulpraxis beizutragen. Im Zentrum von StuFHe stehen die Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten der Studieneingangsphase, die an vier Partnerhochschulen untersucht wurden.
Forschungsansatz
Angesichts der zahlreichen QPL-Aktivitäten in der Studieneingangsphase befasst sich das StuFHe-Projekt mit dem Übergang an die Hochschule und geht den Bedingungen für gelingendes Studieren nach. Wie der Projektname signalisiert, bildete der Begriff der „Studierfähigkeit“ den Ausgangspunkt der Untersuchungen. Im StuFHe-Projekt werden darunter nicht nur die Voraussetzungen gefasst, die Studierende für einen erfolgreichen Studieneinstieg mitbringen sollten. Vielmehr wird der Übergang an die Hochschule als komplexer Prozess in den Blick genommen, um auch die individuelle Entwicklung der Studierenden zu betrachten und das Zusammenspiel mit dem institutionellen Kontext der Hochschule zu berücksichtigen.
Der Fokus der StuFHe-Untersuchungen ist deshalb so weit gefasst, dass er über Studierfähigkeit im engeren Sinne hinausgeht und auf gelingendes Studieren im Verlauf der Studieneingangsphase gerichtet ist. Im Einzelnen geht StuFHe den folgenden Forschungsfragen nach:
- Was zeichnet gelingendes Studieren in der Studieneingangsphase aus?
- Wie können Angebote für den Studieneinstieg zum gelingenden Studieren beitragen?
- Welche Rolle spielt Heterogenität für gelingendes Studieren
Den Rahmen für die Untersuchung dieser Forschungsfragen bildet das Modell für gelingendes Studieren, das die theoretischen Annahmen des StuFHe-Projekts veranschaulicht.
Das Modell für gelingendes Studieren verdeutlicht, dass Studierfähigkeit von individuellen Studienvoraussetzungen, sozialen Merkmalen und der Lebenssituation der Studierenden beeinflusst wird. Zugleich beruht sie auf den verschiedenen Komponenten individueller Kompetenzen und hängt vom institutionellen Kontext ab. Studierfähigkeit entwickelt sich also im Zusammenspiel dieser verschiedenen Bedingungen und ermöglicht gelingendes Studieren, das sich im Erreichen von Studienzielen sowie im Umgang mit den Studienanforderungen zeigt.
Untersuchungsdesign
Um einen möglichst umfassenden Einblick in die Studieneingangsphase zu gewinnen, werden im Rahmen von StuFHe qualitative und quantitative Verfahren in einem komplexen Mixed-Methods-Design kombiniert. Die eingesetzten qualitativen Verfahren ermöglichen, die Forschungsfragen besonders tiefgehend und detailliert am Einzelfall zu beantworten, während die quantitativen Methoden zu Ergebnissen führen, die für eine deutlich größere Gruppe gelten und damit eine höhere Generalisierbarkeit aufweisen. Diese Stärken beider Verfahren wurden dazu genutzt, einander ergänzende Perspektiven auf gelingendes Studieren, Angebote für den Studieneinstieg und Heterogenität zu gewinnen. Die StuFHe-Untersuchungen bauen auf einer Vorstudie auf, die bereits 2012-2014 im Universitätskolleg der Universität Hamburg durchgeführt wurde. Der Untersuchungsverlauf von StuFHe gliedert sich dann in drei Phasen, die jeweils quantitative und qualitative Erhebungen umfassen.
