Das Vorhaben untersucht das finanzbezogene Alltagshandeln von Erwachsenen auf Basis eines aktuellen bevölkerungsrepräsentativen, international vergleichenden Datensatzes. Die Daten des zweiten Cycles der PIAAC-Studie (Programme for the International Assessment of Adult Competencies) der OECD stehen ab Anfang 2025 für Sekundäranalysen zur Verfügung. Der Zusammenhang zwischen Praktiken und Kompetenzen wurde empirisch und theoretisch beschrieben. Dabei wird die hohe Bedeutung von Praktiken für den Erwerb und die Verfestigung von Kompetenzen belegt. Häufige Anwendung domänenspezifischer Kompetenzen im beruflichen und privaten Alltag gehen dem substanziellen Kompetenzzuwachs voraus. Häufige Anwendung erworbener Kompetenzen verringert die Gefahr von Kompetenzverlust. Alltagspraktiken sind im Kontext Finanzen jedoch wenig beforscht.
Das Vorhaben adressiert diese Forschungslücke. Es zielt auf die Analyse des ersten post-Covid-Datensatzes dieser Größenordnung (31 Länder), um für Deutschland im Länder- und Zeitvergleich Unterschiede zwischen Subpopulationen bei der finanzbezogenen Aktivität im Alltag herauszuarbeiten. Der Fokus liegt auf den Differenzkategorien Gender und Migration. Analysen erfolgen in multivariater Form unter Berücksichtigung von aus dem Forschungsstand abgeleiteten Kontrollvariablen, um das Gewicht von Einflussfaktoren für finanzbezogene Praktiken im Alltagshandeln zu erfassen. Länder- und Zeitvergleiche ermöglichen die Beschreibung der Situation in Deutschland und deren Entwicklung. Sie tragen somit dazu bei, den spezifischen Forschungsstand zu erweitern und datenbasierte Empfehlungen für die Bildungs- und Beratungspraxis sowie Bildungsadministrationen abzuleiten.