Study on the Implementation of the Concept of Lifelong Learning from an Adult Education Perspective
Projektbeschreibung und Zielsetzung
Eine Ersetzung des Begriffs "Erwachsenenbildung" durch den neueren, flexibleren und umfassenderen Begriff "lebenslanges Lernen" ist ein über die letzten Jahrzehnte beobachtbarer Trend, der wahrscheinlich auf die Initiativen von Erwachsenenbildner:innen, Befürworter:innen, politischen Entscheidungsträger:innen und Wissenschaftler:innen auf der ganzen Welt zurückgeführt werden kann.
Frühe Kritiker:innen argumentierten, dass die Betonung der informellen Erwachsenenbildung in diesem begrifflichen Konzept missverstanden und von Regierungen dazu benutzt werden könnte, ihre Finanzierungsverantwortung in der Erwachsenenbildung zu ignorieren oder zurückzuziehen. Zudem wurde in diesem Zusammenhang auch auf die Einbeziehung der Kindererziehung in die Definition des lebenslangen Lernens hingewiesen und die Gefahr, dass die Regierungen den Begriff nutzen könnten, um ihren Schwerpunkt von den erwachsenen Lernenden weg zu verlagern, verdeutlicht. Keine dieser Befürchtungen hat sich in den 1970er Jahren, als sie erstmals geäußert wurden, in vollem Umfang bewahrheitet.
Heute gibt es jedoch Anzeichen dafür, dass trotz der offensichtlichen Bedeutung der Kinderbildung der Schwerpunkt auf der Erwachsenenbildung im politischen Diskurs über lebenslanges Lernen in den Hintergrund getreten ist und dass es an der Zeit ist, die Bedeutung der Erwachsenenbildung für den Einzelnen, die lokalen Gemeinschaften, den Staat und die globale Verflechtung hervorzuheben und neu zu definieren.
In dem Zusammenhang wird mit dieser Studie durch die Befragung von in der Erwachsenenbildung Tätigen aus 8 verschiedenen Ländern (Indien, Ukraine, Brasilien, Jordanien, Südafrika, Kirgisistan, Thailand Australien) mittels Fokusgruppeninterviews ein Schwerpunkt auf den Umgang mit dem Begriff „Lebenslanges Lernen“ (Lifelong learning – LLL) sowie das Verständnis für Erwachsenenlernen und -bildung (Adult Learning and Education – ALE) gelegt. Durch einen länderübergreifenden Vergleich mit dem Ziel abstrahierender Erkenntnisse und daran angeschlossene länderspezifische Einblicke wird insbesondere die Verschränkung der Begrifflichkeiten untersucht und hierdurch letztendlich die Umsetzung und die Handhabung von Bildung für erwachsene Menschen in den jeweiligen Ländern herausgestellt.
Mitarbeit
Projektleitung
- Prof. Dr. Anke Grotlüschen (Universität Hamburg)
wissenschaftliche Mitarbeit
- Markus Ertner (Universität Hamburg)
- Prof. Dr. Alisa Belzer (Rutgers University, New Jersey, USA)
- Dr. Keiko Yasukawa (University of Technology, Sydney, Australien)
Projektförderung und Projektdauer
Auftraggeber des Projektes ist der Deutsche Volkshochschulverband International (DVV International)
Projektlaufzeit: Juni 2022 bis März 2023