Textgenerierende KIs erfinden Texte. Die Gefahr von Falschinformationen ist entsprechend hoch. Die Generierung grundlegender Informationen ist dennoch möglich und wie ein Selbstversuch von Prof. Dr. Tim Stanik (2023) zeigte, können diese wiederum Reflexionsprozesse anregen, indem ein schriftlicher Dialog über die eigene Situation geführt wird. KIs können Übersetzungsleistungen übernehmen und sich in leichter Sprache ausdrücken. Hierdurch kann ein besseres Verständnis in der Beratung erreicht werden. Ziel des Projektes ist die Übertragung des ko-kreativen Literacy Promptathon Konzepts auf die Pflegeberatung. In diesem Format können Betroffene und Angehörige als Expert:innen ihre eigenen Fälle an die KI herantragen und Lösungsstrategien hierzu entwickeln. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu genutzt werden, Beratende zu sensibilisieren, wie KI in Beratungssettings eingesetzt und auch für Übersetzungsleistungen genutzt werden kann.
Pflegesituationen treten häufig unvorhergesehen ein und reichen von einem Versorgungsengpass bis hin zu einem Wohnortwechsel, da die Versorgung zu Hause nicht mehr sichergestellt werden kann. Dies geht einher mit Fragen, woher Leistungen bezogen werden können und welche eigenen Wünsche und Bedürfnisse bei der Pflege berücksichtigt werden können. Der Zugang zu Beratung ist bereits mit Hürden verbunden. Vielerorts gibt es keine passende Einrichtung in der Nähe oder die Beratungszeiten passen nicht. Andere Menschen stehen vor Sprachbarrieren. Antragsstellungen scheinen kompliziert und stellen eine besondere Herausforderung für viele Menschen dar. Laut der LEO-Studie 2018 benötigen in der Deutsch sprechenden Gesamtbevölkerung 23,1 Prozent Hilfestellung beim Ausfüllen von Antragsformularen (Grotlüschen et al. 2020). Digitale Tools können einen niedrigschwelligen Zugang zu Informationen und einen ersten Überblick in überfordernden Situationen bieten. Sie unterstützen in hiermit verbundenen Schreibanlässen.