Projektinformationen für Schulleitungen und Lehrkräfte zu MIKS II (2016-2019)
MIKS steht für Mehrsprachigkeit als Handlungsfeld Interkultureller Schulentwicklung. Es handelt sich um ein vom BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) gefördertes Forschungsprojekt, das an der Universität Hamburg unter der Leitung von Prof. Dr. Sara Fürstenau und Dr. Katrin Huxel durchgeführt wird.
Mehrsprachigkeit ist eine Ausgangsbedingung des Handelns in der Schule. Die Vermittlung von Deutsch als Zweit- und Bildungssprache ist dabei eine wichtige Aufgabe. Alle weiteren Sprachen, die die Kinder mit in die Schule bringen, sind darüber hinaus eine Ressource, die für das Lernen genutzt werden kann. Wenn Kinder angeregt werden, ihre Familiensprachen in den Unterricht einzubringen, ist das für alle eine Bereicherung, und die schulische Aufgabe der Vermittlung und Förderung der Bildungssprache Deutsch wird durch die Berücksichtigung der mehrsprachigen Erfahrungen der Kinder sinnvoll ergänzt.
Das MIKS-Projekt bietet interessierten Grundschulen in NRW eine Professionalisierung des Kollegiums und Unterstützung bei der Schulentwicklung im Handlungsfeld Mehrsprachigkeit. Den teilnehmenden Kollegien wird Wissen über das Lehren und Lernen im Kontext von Mehrsprachigkeit vermittelt. Sie werden angeregt, eigene Überzeugungen über Sprachen und Mehrsprachigkeit zu reflektieren und angeleitet, Erfahrungen mit dem Einbezug anderer Familiensprachen als Deutsch zu machen. Sie werden darin unterstützt, die sprachliche Bildung der Schülerinnen und Schüler als gesamtsprachliche Bildung ressourcenorientiert zu gestalten, dabei Potenziale der Familiensprachen zu nutzen und Deutsch als Zweit- und Bildungssprache zu fördern. Des Weiteren werden die Kollegien angeleitet, die Inhalte der Qualifizierung in die Entwicklungsprozesse ihrer Schule zu implementieren und schuleigene Vorhaben im Handlungsfeld Mehrsprachigkeit umzusetzen.
Der Ablauf der Qualifizierungsmaßnahme
Im MIKS-Projekt wird den teilnehmenden Schulen eine Qualifizierung angeboten, die aus zwei Modulen besteht. Die Qualifizierung basiert auf einem wissenschaftlich fundiertem Konzept und beinhaltet Wissensvermittlung, Erprobungsphasen und die unterstützte Reflexion von Erfahrungen. Jedes Modul der Qualifizierung besteht aus einem Qualifizierungstag, einer mehrwöchigen Erprobungsphase und einem halben Reflexionstag. Die Qualifizierung endet mit einem zusätzlichen Abschlusstag, an dem an der Institutionalisierung erprobter Vorhaben gearbeitet wird. An der Qualifizierung können eine von Kollegium und Schulleitung eingesetzte Konzeptgruppe oder das gesamte Kollegium teilnehmen.
Jede Schule wird von einer eigens geschulten Multiplikator_in begleitet, die die Qualifizierung durchführt. Die Laufzeit des Projekts beträgt 1,5 Schuljahre.
Die wissenschaftliche Begleitforschung
Die zentrale Fragestellung der wissenschaftlichen Begleitforschung lautet:
Wie können Grundschulkollegien dabei unterstützt werden, die vorhandene Mehrsprachigkeit in der Schule als Ressource wahrzunehmen und sie im Schulalltag und im Unterricht produktiv für das Lernen zu nutzen?
Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung werden Daten erhoben: Es finden zwei Fragebogenerhebungen (Sommer 2017 und Frühjahr 2019) statt, und es werden Interviews und teilnehmende Beobachtungen durchgeführt. statt. Die Fragebogenerhebung wird in allen teilnehmenden Kollegien durchgeführt, ebenso Interviews mit den Schulleitungen. In ausgewählten Schulen werden Interviews mit Lehrkräften und Beobachtungen im Unterricht durchgeführt.