TEDS-Validierung
Projekt und Team
TEDS steht für Teacher Education and Development Study: Studie zur Lehrerbildung und -fortbildung.
Hinter TEDS-Validierung steckt ein Team bestehend aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität Hamburg, der Universität zu Köln und dem CEMO (Center for Educational Measurement der Universität Oslo).
Das TEDS-Team zeichnet sich durch langjährige Erfahrung u.a. in den Bereichen Lehrerbildung und Kompetenzmessung aus (Busse & Kaiser, 2015; Kaiser, Busse, Hoth, König & Blömeke, 2015).
Hintergrund
Im vergangenen Jahrzehnt hat sich die Frage nach der Entwicklung von professioneller Lehrkompetenz zu einem Kernthema für Bildungsforschung und -politik entwickelt. Testverfahren für die kognitiven Dimensionen der professionellen Kompetenz von Mathematiklehrkräften wurden in den vergangenen Jahren vor allem in Deutschland und den USA entwickelt.
Alle Studien gehen von einer Wirkungskette Lehrerbildung – Lehrerkompetenz – Unterrichtsqualität – Schülerleistung aus. Bisher wurde aber noch kein Nachweis erbracht, ob die im Rahmen der Hochschulausbildung erworbenen Kompetenzen einen Einfluss auf Unterrichtsqualität und Lernfortschritt der Lernenden haben.
Keine Studie hat bislang das Zusammenspiel der Trias von Fachwissen, fachdidaktischem Wissen und allgemeinem didaktischen Wissen auf Unterrichtsqualität und Lernfortschritt der Schüler(innen) simultan erfasst.
Eine Kompetenzmodellierung, die sowohl kognitive Dispositionen als auch situationsspezifische Fertigkeiten (z.B. über video-basierte Instrumente) modelliert und als Prädiktoren für Unterrichtsqualität bzw. Leistungszuwachs von Lernenden analysiert, ist bislang nur fachgebunden erfolgt (Kersting et al., 2012).
Die Studie TEDS-Validierung nimmt sich diesen Problemstellungen an. Verwendet werden
- Wissenstests aus der internationalen Vergleichsstudie zur Effektivität der (Mathematik-) Lehrerbildung TEDS-M sowie
- video-basierte Testinstrumente zur situationsnahen Erfassung der Wahrnehmung von Unterricht aus der Nachfolgestudie TEDS-FU,
um die professionelle Kompetenz von berufstätigen Mathematiklehrkräften zu erfassen und ihren Zusammenhang zur Unterrichtsqualität und Schülerleistungen zu analysieren.
Fragestellung
Vor dem Hintergrund der Zielsetzungen des Projekts betrachten wir folgende Fragen zur prognostischen Validität und zum messtheoretischen Ansatz:
- Erweisen sich die im Kontext von TEDS-M und TEDS-FU entwickelten Instrumente zur Messung der während der universitären Lehrerausbildung vermittelten professionellen Kompetenzen als prognostisch valide für qualitativ hochwertigen und erfolgreichen Mathematikunterricht?
- Trägt die Aufnahme situationsspezifischer Fähigkeiten (gemessen über video-basierte Tests) über die Effekte des in der universitären Lehrerausbildung vermittelten Professionswissens (gemessen über Wissenstests) hinaus substanziell zur Erklärung von Unterrichtsqualität und dem Leistungszuwachs bei Schülerinnen und Schülern bei?
Damit können Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der Lehrerausbildung – am Beispiel der Mathematik – getroffen werden.
- Dauer: bis Mitte 2019
- Projektleitung: Prof. Dr. Gabriele Kaiser, Prof. Dr. Johannes König, Prof. Dr. Sigrid Blömeke
- Drittmittelgeber: BMBF/BUND