Digital Literacy
Um die Jahrtausendwende wurden die Begriffe „digital natives“ und „digital immigrants“ geprägt, um die Generation derer, die von Geburt an mit digitalen Technologien aufgewachsen sind, von denen zu unterscheiden, die früh genug geboren sind, dass sie die Verwendung digitaler Technologien erst in einem höheren Alter neu erlernen mussten. Damit verknüpft war unter anderem auch die Annahme, dass die „digital natives“ digitale Fertigkeiten eben wie eine Muttersprache erwerben und entsprechend den „digital immigrants“ überlegen sein müssten, da diese die digitalen Fertigkeiten ungleich schwerer, wie eine Fremdsprache, erwerben. Dies hat sich in großen Teilen als eine Fehlannahme herausgestellt und unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Generation lässt sich konstatieren, dass digitale Fähigkeiten grundsätzlich oft nur unzureichend ausgeprägt sind. In den letzten Jahren wurden unterschiedliche Ansätze entwickelt, um digitale Fertigkeiten (bzw. digitale Kompetenzen oder digital literacy) im Allgemeinen aber auch für spezifische Zielgruppen zu modellieren und die einzelnen Aspekte der digitale Fertigkeiten zu spezifizieren. Für den Bildungsbereich sind hier vor allem zu beachten die Rahmenwerke der European Commission (DigComp als allgemeiner Rahmen und DigCompEdu als Rahmen für den Bildungsbereich) sowie die Strategie der KMK „Bildung in der digitalen Welt“. Der Arbeitsbereich „Digitalisierung in der Bildung“ hat zum Ziel, die in den Rahmenwerken und Strategien vorgestellten digitalen Fertigkeiten zum Gegenstand von Forschung und Lehre zu machen, indem evidenzbasierte Maßnahmen zur Vermittlung der digitalen Fertigkeiten entwickelt und erprobt werden sowie Studierenden in Seminaren der Raum für den Aufbau der digitalen Fertigkeiten angeboten wird.