Language and Identity in the Classroom: The Influence of Teachers on the Self-Perceptions of Plurilingual Students
A Comparison Between Germany and Australia
Betreuerin: Drorit Lengyel
An vielen deutschen Schulen wird sprachliche Assimilation betrieben und die Herkunftssprachen plurilingualer Kinder werden nicht selten marginalisiert. In Australien herrscht an Schulen eine vergleichbare Ablehnung von Plurilingualität unter dem Verständnis der englischen Sprache als Norm. Während der klassische Fremdsprachenunterricht in Deutschland fest etabliert ist, hat der herkunftssprachliche Unterricht in seiner Anerkennung zwar einen wiederkehrend schweren Status, dennoch aber Tradition. In Australien hingegen ist Sprachunterricht im Allgemeinen an Schulen wenig präsent – Herkunftssprachen haben in der Regel keinen Platz in der Schule und es erfordert den Besuch einer Samstagsschule, um sprachliche Lernangebote, die über den traditionellen Fremdsprachenunterricht hinausgehen, wahrzunehmen.
Die Schule stellt einen prägenden Raum für Schüler*innen dar, in dem Lehrkräfte nicht nur das Curriculum umsetzen, sondern insbesondere auch als Vertreter*innen eines gesellschaftlichen Selbstverständnisses agieren. Dementsprechend wird im Rahmen der Dissertation ein besonderer Fokus auf die Rolle von Lehrpersonen gelegt. Es wird betrachtet, wie Schüler*innen den Umgang mit ihrer Mehrsprachigkeit durch Lehrkräfte erlebt haben. Dabei wird im Rahmen des Promotionsvorhabens in Kooperation zwischen der Universität Hamburg und der Macquarie University in Sydney anhand einer qualitativen Erhebung aus der Retrospektive untersucht, in welcher Form sich plurilinguale Schüler*innen in der Schule in ihrer Mehrsprachigkeit (nicht) anerkannt gefühlt haben und welchen Einfluss dies auf ihre Identitätskonzepte hat. Gefördert wird das Vorhaben durch ein Stipendium der Claussen-Simon-Stiftung.
- Dauer: eingereicht/abgeschlossen 2023
- Projektleitung: Liesa Rühlmann
- Drittmittelgeber: Claussen-Simon-Stiftung