Sprachliche Bildung am Übergang von Vorbereitungs- in Regelklasse – Eine ethnographische Fallstudie zu Erfahrungen und Perspektiven neu Zugewanderter
Betreuerin: Sara Fürstenau
Schüler_innen ohne oder mit nur geringen Deutschkenntnissen werden in Hamburg zunächst in Internationalen Vorbereitungsklassen (IVK) unterrichtet, in denen der systematische Erwerb der deutschen Sprache fokussiert wird. Der anschließende Übergang in die Regelklassen bedeutet für die sprachliche Bildung der Kinder und Jugendlichen eine besondere Herausforderung, da der Erwerb von Deutsch als Zweit- und Bildungssprache noch nicht abgeschlossen ist. Bildungspolitisch wird eine sprachdidaktische Verzahnung von Vorbereitungs- und Regelunterricht gefordert (BSB 2012), die aus linguistischer und erziehungswissenschaftlicher Perspektive sowohl die Vermittlung von Deutschkenntnissen als auch den produktiven Einbezug lebensweltlicher Mehrsprachigkeit berücksichtigen sollte (Tracy 2014; Fürstenau 2017).
Wissenschaftliche Untersuchungen zu den formulierten Ansprüchen sowie der Ausgestaltung des Übergangs stehen aus. Daher wird der Übergang von Vorbereitungs- in Regelklasse, der als besonders sensibler Abschnitt der Bildungslaufbahn neu Zugewanderter gilt (Dewitz und Massumi 2017, S. 34; Ahrenholz et al. 2016) zum Gegenstand des Dissertationsvorhabens gemacht. Es werden die strukturellen und institutionellen Gegebenheiten sowie die Gestaltung der Sprachbildung am Übergang von Vorbereitungs- in Regelklasse an einer Hamburger Stadtteilschule exploriert. Darüber hinaus werden in einer ethnographischen Fallstudie die Erfahrungen und Perspektiven neu zugewanderter Schüler_innen in Bezug auf ihre sprachlichen Bildungsprozesse rekonstruiert. Ziel der qualitativen Untersuchung sind Erkenntnisse dazu, welche Unterstützungsmaßnahmen geeignet sind, ihre sprachliche Bildung positiv zu beeinflussen
- Dauer: eingereicht/abgeschlossen 2022