Mobilitätsverläufe junger Menschen: Lebenschancen transnationaler Jugend auf der Süd- und Nordhalbkugel
MO-TRAYL: mobility trajectories of young lives
Betreuung: Valentina Mazzucato (Maastricht University) und Sara Fürstenau
Laura Ogden ist als Gastwissenschaftlerin der Maastricht University (Niederlande) an der Fakultät Erziehungswissenschaften bis März 2019 in Hamburg. Ihr Dissertationsprojekt ist Teil des internationalen Projekts MO-TRAYL (2017-2021), das sich zum Ziel gesetzt hat, ein besseres Verständnis für die Beziehung zwischen Migration und den Lebenschancen junger Menschen zu entwickeln.
Migration ist Teil der Biographie vieler junger Menschen in unserer heutigen globalisierten Welt; entweder weil sie selber migriert sind oder weil mindestens ein Elternteil migriert ist. Unser Wissen darüber, wie sich diese verschiedenen Migrationserfahrungen auf die Lebenschancen der jungen Menschen auswirken, ist bisher jedoch begrenzt, da Modelle von Mobilitätsstrukturen junger Menschen bisher übermäßig vereinfacht wurden: entweder bewegen sich junge Menschen einmal oder gar nicht. Das führt dazu, dass es keine Forschungsprojekte gibt, die speziell nach unterschiedlichen Mobilitätsstrukturen junger Menschen schauen, und kaum Projekte, die eine Langzeitkomponente haben. MO-TRAYL schlägt mit der Studie von Mobilitätsverläufen neue Wege ein: Ortswechsel in Zeit und Raum, in die junge Menschen und ihre Familien verwickelt sind und die zu veränderten Familienkonstellationen im Laufe des Lebens eines jungen Menschen führen. Wir untersuchen wie diese Mobilitätsverläufe aussehen und wie sie von verschiedenen Schulsystemen und Migrationsregimes geprägt und beeinflusst werden. Dies ist die erste umfangreiche Studie über junge Menschen mit Migrationshintergrund, die sowohl Herkunfts- als auch Aufnahmeländer berücksichtigt.
Lauras ethnografische Forschung ist Teil dieses Projektes und konzentriert sich auf junge Menschen ghanaischer Herkunft in Hamburg. Sie erkundet, wie junge Menschen das Erwachsenwerden erleben, wenn sie Verbindungen zu mehr als einem Land haben. Dies umfasst auch, wie Reisen nach und aus Ghana das Leben junger Menschen beeinflussen: Ihre Beziehungen zu Familie und Freunden, ihre Schullaufbahn, sowie ihre Entscheidungen für die Zukunft.
Neben Lauras Forschung konzentrieren sich andere Wissenschaftlerinnen auf das Leben junger Menschen ghanaischer Herkunft in Belgien, in den Niederlanden und in Ghana selbst. Das MO-TRAYL Team erhofft sich, dass ihr Forschungsprojekt Schulen und Politikern helfen kann, besser zu verstehen, wie internationale Erfahrungen das Leben junger Menschen beeinflussen.
MO-TRAYL erhält Fördergelder vom Europäischen Forschungsrat (ERC, englisch: European Research Council) im Rahmen der Forschungs- und Innovationsmaßnahme Horizont 2020 der Europäischen Union (Consolidator Grant agreement Nummer 682982).
- Dauer: eingereicht/abgeschlossen 2022
- Projektleitung: Laura Ogden
- Drittmittelgeber: Europäischer Forschungsrat (ERC) im Rahmen der Maßnahme Horizont 2020 der EU