Reihe „Transferprojekte 2023 nachgefragt“Transferprojekt „inklusiver Sport in Hamburg“: Netzwerkbildung erprobt
4. Dezember 2024
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Als eines von vier Projekten der Fakultät für Erziehungswissenschaft wurde das Transferprojekt „Netzwerkbildung und Leitlinien inklusiven Sports in Hamburg (NeuLiS)“ von Ole Stabick und Prof. Dr. Claus Krieger im Zeitraum von September 2023 bis Juni 2024 vom Transferfond der Universität unterstützt. Herausgekommen ist nicht nur ein besseres Verständnis der Akteurs-Landschaft, sondern auch ein Auftrag an die Universität.
Inklusive Sportangebote sind nicht selbstverständlich: Es gibt gute Beispiele, aber insgesamt sind stetige und angemessene Angebote im Breitensport als Standard nicht vorhanden. Nicht zuletzt die Finanzierungsmöglichkeiten erschweren den Ausbau der Angebote.
Das Projekt „NeuLiS“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Hamburger Akteur:innen für inklusiven Sport besser zu vernetzen. Dafür haben die Forschenden Akteur:innen zu ihrem Verständnis von inklusivem Sport interviewt und die Ergebnisse in einem Workshop mit Vertreter:innen von Hamburger Vereinen und Verbänden gemeinsam ausgewertet.
„Es gibt recht unterschiedliche Verständnisse von Inklusion in den beiden Bereichen Breitensport und Leistungssport. Das macht es, obwohl sich alle Akteur:innen auf ein Grundverständnis von selbstbestimmter Teilhabe an Sport gemäß der UN-Charta einigen können, schwierig sich auch auf konkrete Leitlinien zu verständigen. Die Verständnisse von Inklusion und Leistung im Breiten- und Leistungssport sind unterschiedlich“, so Ole Stabick, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Arbeitsbereichs Bewegung, Spiel und Sport an der Fakultät für Erziehungswissenschaft.
Im Verlauf hat das Transfer-Projekt einen anderen Dreh bekommen. Nicht nur die Netzwerkbildung sei wichtig, diese passiere auch bereits über Angebote des Hamburger Sportbunds. Es brauche vielmehr eine frühe Auseinandersetzung mit Inklusion im Sport bei Studierenden aus der Sportwissenschaft und dem Lehramt Sport. Studierende seien beim Einstieg in die Praxis mit Fragen von Inklusion konfrontiert, auf die sie durch einen frühen Dialog mit Praxisakteur:innen im Studium besser vorbereitet sein können.
„Hier haben wir wichtige Ideen und Impulse im Projekt bekommen, die auch als Auftrag zurück zu uns an die Universität und in die Lehre gehen“, so Ole Stabick. Es gebe Angebote zu Differenzierung sowie zu Diversität, aber es brauche eine stärkere Thematisierung von Inklusion. Im Netzwerk seien nun Kontakte für die Einbindung von Praxispartner:innen in die Lehre der Bewegungswissenschaft und Erziehungswissenschaft entstanden, die nachhaltig genutzt werden können. Hier hat NeuLiS Raum für Austausch und kürzere Wege geschaffen.