Die Sprache des Anderen lernen und miteinander lebenBinationales Treffen des IDéAL-Projekts
17. Juli 2024, von Nicole Wilhelm und Anna Krutschinna
Foto: Nicole Wilhelm
Am 4. und 5. Juli fand an der Universität Hamburg das erste binationale Tagungstreffen des IDéAL-Aktionsforschungsprojekts statt. IDéAL steht für Immersion-Défi-Alterité (Immersion-Herausforderung-Alterität) und setzt sich zum Ziel, (Sozial-)Psycholog*innen, Lehrpersonen, Erziehungswissenschaftler*innen sowie Linguist*innen zusammenzubringen. Gemeinsam soll ein tiefergreifenderes Verständnis der Prozesse, Auswirkungen und Herausforderungen entwickelt werden, mit denen neuzugewanderte Kinder und Jugendliche konfrontiert sind, wenn sie in eine Sprache eintauchen, die nicht ihre Herkunftssprache ist. Beteiligt an dem Projekt sind die Université Sorbonne Paris Nord und die Universität Hamburg, sowie Lehrkräfte in „classes d’accueil“ in Frankreich und Deutschland. Unterstützt wird das Projekt vom DFJW (Deutsch-Französisches Jugendwerk).
Im Zentrum der Tagung stand der Austausch - sowohl sprachbezogen als auch in Bezug auf die Praxis und Erfahrungen. Nach einer kurzen, interaktiven Kennenlernrunde zu Beginn des Treffens wurde an beiden Tagen ein Keynote-Vortrag eines Mitglieds des Forschungsteams gehalten: am 4. Juli, Prof. Dr. Marianne Krüger-Potratz, mit dem Titel „Welche Sprache(n) spricht die öffentliche Schule in Deutschland und Frankreich?“ und am 5. Juli, Prof. Dr. Christiane Montandon, mit dem Vortrag „Ein deutsch-französisches Aktionsprojekt: die Unbestimmtheit der Übersetzung“. Im Anschluss konnten die Lehrpersonen ihre Forschung vorstellen und im Rahmen von Workshops vertiefen. Trotz der Vielfalt der Vorträge und der Vortragenden ließ sich in den Präsentationen eine thematische Gemeinsamkeit erkennen: Das Potenzial von künstlerischen Projekten in der Integration von neuzugewanderten Kindern und Jugendlichen in ihr neues Lern- und Lebensumfeld.