Projektwoche zum 8. Mai an der Fakultät für Erziehungswissenschaft (13.-17. Mai 2024)
6. Mai 2024
Foto: UHH/Giesselmann
Die Befreiung vom deutschen Faschismus jährt sich am 8. Mai 2024 zum 79. Mal.
Vor 79 Jahren wurde das NS-Regime besiegt und damit endete (zumindest in Europa) auch der Zweite Weltkrieg. Mit der vom Schwur vom Buchenwald ausgehenden Perspektive „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ war der erste Schritt der Befreiung getan. Diese Schritte gilt es heute weiterzugehen.
Anna Siemsen hat in ihrem während der Nazi-Herrschaft verfassten Aufsatz „Mein Leben in Deutschland“ die Genese des Faschismus untersucht. Darin schildert sie, wie die preußische Volkserziehung der Kaiserzeit in den Bildungsinstitutionen „nationale[n] Hochmut und Hass“ verbreitete und eine Bevölkerung hervorbrachte, die mit Begeisterung in den Krieg ziehen konnte. So wurde in den Schulen mit dem Sedan-Fest noch Jahrzehnte nach dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 „nicht der siegreiche Friedensschluss, sondern eine Niederlage dieses Volkes als höchstes Kinderfest gefeiert“ und an den Universitäten ein „fast nihilistischer und gänzlich zynischer nationaler Machtwille, verbunden mit der festen Überzeugung, dass Deutschland unbesiegbar sei und eine Weltmission erfüllen müsse“ (Siemsen 2024 i.E., S. 15), mitgegeben. Sie äußert aber auch die Hoffnung, dass Arbeiterbewegung und Humanismus sich finden werden und so eine Überwindung der Nazi-Herrschaft gelingen wird.
In diesem Sinne spielen die Bildungsinstitutionen für eine nachhaltige Befreiung vom Faschismus eine wichtige Rolle. Daher findet an der Fakultät EW in der Zeit vom 13.-17.05.24 eine Projektwoche zum 8. Mai statt.
Alle Mitglieder der Fakultät sind dazu eingeladen, in ihren Veranstaltungen rund um den 8. Mai den vielfältigen Aspekten, Auswirkungen und Erfordernissen der historischen Befreiung für heute mit den je eigenen erziehungswissenschaftlichen (Forschungs- und Lehr-)Schwerpunkten nachzugehen.
Am Donnerstag, den 16. Mai sind alle Mitglieder um 18 Uhr zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung in Raum 105 (Von-Melle-Park 8) mit Hannelore Faulstich-Wieland und der AG 8. Mai EW zu Anna Siemsen und ihrem Aufsatz „Mein Leben in Deutschland“ eingeladen. (Einladung als pdf-Datei)
Inzwischen ist es gelungen, den 8. Mai in Hamburg zum Gedenktag zu machen. Den Tag der Befreiung zum Feiertag zu machen, steht jedoch noch aus. Dafür werden diesjährig an jenem Tag erneut stadtweit eine Vielzahl von kulturellen Aktivitäten stattfinden, an denen sich auf dem Jungfernstieg (Festkundgebung zum Tag der Befreiung mit dem "Weg des Widerstands") auch hochschulübergreifend beteiligt wird. Weitere Informationen sind auf der folgenden Seite zu finden: https://8mai-hamburg.de
Alle sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen.
Wer Interesse hat in der AG 8. Mai EW mitzuwirken oder aber Beiträge für die Projektwoche einreichen möchte, wende sich bitte an Sinah.Mielich"AT"uni-hamburg.de oder Florian.Muhl"AT"uni-hamburg.de.