Zwischenergebnisse aus KWiK-Studie zu Fortbildungsschwerpunkten von LehrkräftenKWiK-Studie zeigt mehr Fortbildungen im Bereich Digitalisierung, aber weniger in anderen Themen
28. Januar 2022
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Foto: IEA
Schließungen, Distanzunterricht und Unsicherheit – die Pandemie stellt die Schulen vor riesige Herausforderungen und richtet ein Brennglas auf Problembereiche wie Chancengleichheit und Digitalisierung. Die Studie „Kontinuität und Wandel der Schule in Krisenzeiten“ (KWiK) – ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Hamburg, des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) und der „International Association for the Evaluation of Educational Achievement“ (IEA) – untersucht die Auswirkungen der Ausnahmesituation. Im Sommer vergangenen Jahres haben 260 Schulen an der zweiten Befragungswelle teilgenommen, wobei erstmal auch Lehrerinnen und Lehrer einbezogen wurden.
Ein erstes Ergebnis: Sowohl Lehrkräfte als auch Schulleitungen gaben an, dass die Nutzung von Fortbildungsangeboten im Bereich Digitalisierung stark zugenommen hat, etwa zu dialogischen Formaten für Lehren und Lernen auf Distanz und zu Anwendungsprogrammen. Allerdings wurde gleichzeitig eine deutlich geringere Teilnahme an Fortbildungen zu Fördermaßnamen für leistungsschwache Schülerinnen und Schüler oder zur Betreuung von Schülerinnen und Schülern mit psychischen Schwierigkeiten verzeichnet. Bereits vor der Pandemie wurden Schulungen zum Umgang mit Schülerinnen und Schülern, die einen besonderen Förderbedarf haben, sehr wenig in Anspruch genommen. Da nach bisherigen Erkenntnissen die ohnehin schon leistungsschwächeren oder aus anderen Gründen benachteiligten Kinder und Jugendlichen besonders unter den pandemiebedingten Einschränkungen leiden, sehen die Forschenden Handlungsbedarf.
„Wir verbinden mit der KWiK-Studie die Hoffnung, gute Ideen und kreative Lösungen freizulegen, die Schulen zur Bewältigung der pandemiebedingten Krise gefunden haben, und diese dann weiterzugeben. Besonders wichtig sind uns dabei Lösungen, die dabei helfen, dass benachteiligte Schülerinnen und Schüler nicht verlorengehen. Wie wichtig dies für das Wohlergehen einer Gesellschaft ist, zeigen auch viele internationale Studien“, so Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ingrid Gogolin von der Universität Hamburg. Eine Übersicht der Zwischenergebnisse ist online auf der Seite der IEA abrufbar.