Internationales Forschungsprojekt zu COVID-19-Folgen startet
17. Dezember 2020, von Bente Gießelmann
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Mit der Studie „Cross-cultural online survey on the impact of COVID-19 among persons with and without disabilities” wollen Prof. Dr. Iris Beck und Dr. Katharina Silter in Kooperation mit der Michigan State University und der Hochschule Zittau/Görlitz zu den Folgen von COVID-19 forschen. Das Projekt, welches mit 16.500€ von der Abteilung Internationales der Universität Hamburg gefördert wird, erhebt in internationaler Kooperation die Auswirkungen der Pandemie auf Menschen mit Behinderungen seit dem Beginn der Lockdown-Maßnahmen im März 2020.
Die Studie, an der insgesamt 20 Länder beteiligt sind, will mit online-Befragungen die Auswirkungen der Pandemie herausfinden und vergleichen. Prof. Dr. Iris Beck und Dr. Katharina Silter leiten dafür die Auswertung der qualitativen Daten in Deutschland.
„Das Ziel ist es, zu analysieren, ob es Unterschiede im Erleben der COVID-19-Pandemie zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen gibt und ob sich diese Erfahrungen zwischen einzelnen Ländern unterscheiden“, so Dr. Katharina Silter. „Der Fokus liegt auf den Aspekten Erwerbstätigkeit, Stress und Wohlbefinden während der Einschränkungen durch die Pandemie. Diese Faktoren sind eng verknüpft mit Gesundheit, wie bereits in der Forschung zu sozialer Unterstützung gezeigt werden konnte. Menschen mit Behinderungen gehören zu einer vulnerablen Gruppe, so dass die Studie analysieren möchte, ob Menschen mit Behinderungen von den Auswirkungen der Pandemie stärker betroffen sind als Menschen ohne Behinderungen.“
Das Projekt ist eines der wenigen, die sich auf internationaler Ebene mit den Auswirkungen von COVID-19 auf Menschen mit Behinderungen, deren Erfahrungen sowie Veränderungen der Lebenssituation während der Pandemie beschäftigen. „Wissenschaftliche Erkenntnisse sind absolut notwendig, um weitergehende Forschungsbedarfe zu erkennen und potenzielle Unterschiede einerseits zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen, andererseits zwischen einzelnen Ländern zu erkennen“, so Dr. Katharina Silter.
Die Erkenntnisse aus der Studie werden Hinweise darauf geben können, wie auf Einschränkungen durch die Pandemie reagiert werden kann und welche Unterstützungsbedarfe bei Menschen mit und ohne Behinderungen vorhanden sind. Der im Projekt geplante Vergleich soll dabei ein möglichst umfassendes Bild liefern. Die Pandemie werde noch lange unser tägliches Leben beeinflussen und auch langfristige Folgen haben, so die beiden Forscherinnen. Die neue Studie kann Aufschluss darüber geben, wie diese Effekte sich auf Menschen mit Behinderungen auswirken können, und hilft dabei, Maßnahmen zu planen, die die Bedarfe dieser Personengruppe abdecken können.
Gefördert wird das Projekt von der Abteilung Internationales der Universität Hamburg, welches mit der Förderlinie "COVID19" die internationale Zusammenarbeit zu Forschung, Aufklärung und Bekämpfung von COVID19 sowie die damit verbundenen Auswirkungen unterstützt.