Brief der Fachschaftsräte an die Studierenden
15. April 2020, von Claudia-Dorothee Stecher
Foto: pixabay/geralt
HINWEIS:
Der Fachschaftsrat Erziehungswissenschaft kann die Studierenden aufgrund der aktuellen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie nicht direkt erreichen. Deshalb wird im Folgenden ein Brief des FSR Erziehungswissenschaft an die Studierenden der Fakultät für Erziehungswissenschaft veröffentlicht.
Der FSR Erziehungswissenschaft ist unter fsr-erzwiss"AT"gmx.de erreichbar.
Liebe Kommiliton*innen,
als die studentische Interessenvertretung in der Erziehungswissenschaft möchten wir – der Fachschaftsrat Lehramt und der Fachschaftsrat Erziehungswissenschaft – Euch mit dieser Mail einige Informationen, Hinweise und Aussichten zukommen lassen.
For fellow students from abroad we would like to draw your attention to the services offered by the RiS (Referat für internationale Studierende: https://risunihamburg.wordpress.com).
Wir hoffen, auf diese Weise zu einem hoffnungsvollen Ausblick aus der aktuellen Krise heraus und über sie hinaus beitragen zu können. Dabei verweisen wir auch auf Dokumente, die Ihr größtenteils in der aktuellen Ausgabe der Fachschaftszeitung des FSR Erziehungswissenschaft („PI-Rat“) finden könnt. Wir möchten Euch die Lektüre der Zeitung sehr ans Herz legen: https://fsr-erzwiss.blogs.uni-hamburg.de/pi-rat-no-16-erschienen/
Zur sozialen Lage:
Der „Shutdown“ verschärft erheblich die ohnehin vorhandenen sozialen Ungleichheiten und die damit einhergehenden Probleme. Dies geht immer zu Lasten der sozial Benachteiligten und damit auch einer Großzahl der Studierenden. Studierende aus dem Ausland sind noch einmal besonders betroffen und auch deshalb ist internationale Solidarität bedeutsam. Es ist bereits viel in Bewegung, was an studentischen Forderungen gegenüber den politischen Verantwortlichen durchgesetzt werden konnte: Stundung des Semesterbeitrags, Mieterleichterungen in den Wohnheimen (des Studierendenwerkes) , die Möglichkeit eines zinsfreien Darlehens. Wir möchten hier insbesondere auf den Forderungskatalog „Solidarsemester 2020“ (https://solidarsemester.de/) aufmerksam machen. Wie weit diese Forderungen durchgesetzt werden können, wird auch von unser aller Engagement abhängen. Auch dafür ist eine baldige Widerherstellung der Grundrechte einschließlich des Versammlungsrechts nötig.
Damit es hinterher besser ist als vor der Krise, setzen wir uns weiter dafür ein, dass die Schuldenbremse grundsätzlich abgeschafft wird.
Beteiligt Euch gerne an der Kampagne: https://schluss-mit-austeritaet.de.
Zum Studium:
Der „Shutdown“ schafft zudem erhebliche Verunsicherung bezüglich des Studiums. Wichtige Informationen zu Fristen, Prüfungen, etc. findet Ihr auf den Homepages der Fakultät und der Uni. Dabei gilt für die Uni generell und allemal für unsere Fakultät, dass alle Verantwortlichen ausdrücklich Willens und darum bemüht sind, dass für alles und alle eine wohlwollende Lösung gefunden wird. Dies zeigt auch der Beschluss des Fakultätsrats (https://fsr-erzwiss.blogs.uni-hamburg.de/die-soziale-lage-der-studierenden-beschluss-des-fakultaetsrates), der zwar keine rechtsverbindlichen Maßnahmen, aber klare Willensbekundungen enthält.
Wendet Euch also, wenn es noch Fragen oder Probleme gibt, gerne an das Studien- und Prüfungsbüro, an das Dekanat oder an uns als Fachschaftsräte.
Unser aller kritische Aufmerksamkeit ist nun besonders gefragt, nachdem die Wissenschaftssenatorin und der Uni-Präsident der Hochschule ein „Online-Semester“ verordnet haben. Wir alle haben Anspruch auf regelhafte qualitätsvolle Präsenzlehre. ELearning kann diese ergänzen, aber niemals ersetzen. In diesem Zusammenhang sei auf den studentischen Antrag für den nächsten Fakultätsrat hingewiesen (Seite 9 im PI-Rat No. 16).
Zur Bewertung der gesundheitlichen Lage ist auf der Homepage der FSR Erziehungswissenschaft eine Rubrik mit interessanten Artikeln eingerichtet. Hier möchten wir insbesondere auf den Brief von studentischen Mitgliedern verschiedener Gremien aufmerksam machen (https://fsr-erzwiss.blogs.uni-hamburg.de/wp-content/uploads/2020/04/Uni-statt-Notstand_FIN.pdf).
Dort wird insbesondere auch die Bedeutung der Wissenschaft für den Ausgang aus der Krise betont.
Krise heißt Umbruch. So lässt sich viel Positives für die Zukunft lernen, wofür wir uns ab sofort engagieren können: Das Gesundheitswesen gehört in öffentliche Hand mit deutlich besser bezahltem Personal; wenn erhebliche sozialstaatliche Maßnahmen jetzt möglich sind, sind sie immer möglich; auch im Studium: wieso nicht immer weniger Prüfungen, Fristen und Restriktionen? Andererseits: Jetzt, wo wesentliche Grundrechte eingeschränkt werden, merken wir umso mehr, wie wichtig soziale Begegnung und die gemeinsame Gestaltung des Öffentlichen sind. Das sollte für die Zukunft zunehmende Bedeutung haben.
Mit solidarischen Grüßen
Eure Fachschaftsräte