Studierfähigkeit - institutionelle Förderung und studienrelevante Heterogenität (StuFHe)DGPs-Kongress 2018 in Frankfurt: Psychologie gestaltet! 15. – 20.9.2018
15. September 2018, von Sandra Wiedemann
Unter dem Motto „Psychologie gestaltet“ öffnet der größte wissenschaftliche Psychologiekongress im deutschsprachigen Raum vom 15. bis 20. September an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main seine Türen. Mehr als 2500 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentieren aktuelle Forschungsergebnisse und diskutieren Lösungsvorschläge für drängende gesellschaftliche Themen.
Dr. Vanessa Jänsch von StuFHe hält einen Vortrag über „Die Bedeutungen von Studienanforderungenfür den Studienerfolg“ am Dienstag in der Session F14 – Lernen im Hochschulbereich. Dabei geht es um folgende Teilergebnisse aus der quantitativen Studie von StuFHe:
Um Ansatzpunkte für die Gestaltung der Studieneingangsphase aufzudecken, untersucht die vorliegende Studie die Wahrnehmung von Studienanforderungen in ihrer Bedeutung für einen erfolgreichen Studienverlauf. Die wahrgenommenen Studienanforderungen (z.B. Lernaktivitäten organisieren) werden dabei nicht nur im Zusammenhang mit studienerfolgskritischen Einstellungen (z.B. Selbstwirksamkeit, intrinsische Motivation) betrachtet, sondern auch im Hinblick auf ihre inkrementelle Validität bei der Prognose für den Studienerfolg analysiert.
Auf Basis von Querschnittsdaten einer Online-Befragung zum ersten Bachelor-Studienjahr (N = 1.371) wurden sechs Faktoren (z.B. Wissenschaftsmodus, Leistungsdruck & Misserfolg) identifiziert, die die Wahrnehmung von inhaltlichen, personalen, sozialen und organisatorischen Studienanforderungen kennzeichnen. Mithilfe latenter Profilanalysen wurden drei homogene Subgruppen der Studierenden ermittelt, die die Anforderungen als mehr oder weniger große Herausforderung einstufen und sich somit signifikant in ihrer Anforderungswahrnehmung voneinander unterscheiden. Darüber hinaus zeigt sich, dass je nach Anforderungsfaktor ein moderater bis starker Zusammenhang zwischen Anforderungswahrnehmung und Einstellungen besteht. Mit längsschnittlichen Daten von N = 340 Studierenden wurde darauf aufbauend analysiert, wie sich sowohl die Einstellungen als auch die wahrgenommenen Anforderungen auf den Studienerfolg und die -zufriedenheit zum Ende des Studiums auswirken. Die Ergebnisse der hierarchischen Regressionsanalyse zeigen, dass zuzüglich zu der durch die Einstellungen erklärten Varianz die Anforderungsfaktoren weitere 6% erklären, womit insgesamt 42% der Varianz des Studienerfolgs erklärt werden können. Insbesondere die Selbstwirksamkeit (β = .48, p ≤.001) und die personalen Anforderungen (Leistungsdruck & Misserfolg: β = .20, p ≤.001; Lernaktivität: β = .18, p ≤.05) zeigen sich als erfolgskritische Faktoren. Abschließend werden die Ergebnisse im Hinblick auf methodische und praktische Implikationen diskutiert.
Weitere Informationen zur DGPs und zum Kongress finden Sie hier.