Im Folgenden werden einige der Dissertationsprojekte der Mitglieder im Graduiertenkolleg angeführt, die darin als StipendiatInnen, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen oder Assoziierte promovieren.
Riyad Alhajja befasst sich mit der Diskursfigur des „jungen, ausländischen Kriminellen“. Hierzu untersucht und vergleicht er die Konstruktion dieser Diskursgruppe und deren Wandel in Kriminalitätstheorien der Rechts- und Bildungswissenschaften in Deutschland.
Arbeitstitel: Jung, ausländisch und kriminell – Untersuchungen zur Konstruktion einer Diskursgruppe in aktuelle Kriminalitätstheorien der Rechts- und Bildungswissenschaften in Deutschland
Miriam Bach promoviert zu partizipativen Forschungsprozessen im Kontext „Flucht*Migration und Gender“. Sie analysiert, inwiefern partizipative Forschung Ungleichheits- und Herrschaftsverhältnisse bei der Wissenspoduktion konfrontieren und verhandeln kann – und inwiefern nicht.
Arbeitstitel: Forschung, Wissen, Gewalt – Partizipative, aktivistische Forschung im Kontext „Frauen* und Flucht*Migration“
Helen Breit rekonstruiert in ihrer Dissertation Problemlagen junger Geflüchteter, die von der Praxis Sozialer Arbeit als schwer erreichbar wahrgenommen werden. Ziel ist es unter anderem, auf diese Zielgruppe bezogene Handlungsbedarfe für die Soziale Arbeit herauszuarbeiten.
Arbeitstitel: ‚Schwer erreichbare‘ junge Geflüchtete: Rekonstruktion von Problemlagen, professionellen Perspektiven und Identifikation von Handlungsbedarfen
Kristin Goetze befasst sich in ihrer Dissertation mit fluchtspezifischen Anomien und sozialmoralischer Bewältigung und betrachtet dafür Selbstkonzepte Geflüchteter im Spiegel asyl- und aufenthaltsrechtlicher Bedingungen der Lebensführung. Im April 2021 wurde sie mit Erfolg promoviert.
Arbeitstitel: Fluchtspezifische Anomien und sozialmoralische Bewältigung. Selbstkonzepte Geflüchteter im Spiegel asyl- und aufenthaltsrechtlicher Bedingungen der Lebensführung
Julian Ibrahim Jusuf untersucht in seinem Dissertationsprojekt Deutungsweisen Sozialer Arbeit anhand teil-narrativer Interviews mit Fachkräften der stationären Jugendhilfe. Die Forschung geht der Frage nach, wie sich Praxis innerhalb gesellschaftlich stark umkämpften Diskursen über Jugend, FluchtMigration und Sexualität positioniert und Professionalität (weiter)denken lässt.
Arbeitstitel: Repräsentationen und Artikulationen sexueller Identität in der Jugendhilfe mit jungen Geflüchteten
Cornelius Lätzsch forscht zur Schnittstelle Flucht*Migration und Be_Hinderung und interessiert sich dabei vor allem für das deutsche Asylverfahren und die Anhörung im Asylverfahren. Methodologisch orientiert er sich an den paradigmatischen Grundideen von Reflexiver Grounded Theory und Situationsanalyse.
Arbeitstitel: Geflüchtete mit Beeinträchtigungen im Asylverfahren
Paweł Mehring interessiert sich für die (zugeschriebene) ,besondere Schutzbedürftigkeit‘ von Geflüchteten mit Behinderungen und ihre gleichzeitige strukturelle Diskriminierung. In der Arbeit soll in biographischen Interviews mit Geflüchteten mit Behinderungen und ihren Angehörigen das Spannungsverhältnis zwischen Vulnerabilität und Handlungsfähigkeit ausgelotet werden.
Arbeitstitel: Agency im Kontext von Flucht, Migration und Behinderung
Pauline Runge forscht in der Schnittstelle Flucht*Migration und Jugendwohnungslosigkeit. Mithilfe eines ethnografischen Zugangs und der Reflexiven Grounded Theory forscht sie zu dem (Nicht-)Zusammenwirken verschiedener Hilfesysteme und dessen Auswirkungen auf die Lebensrealitäten zugewanderter junger Menschen in Obdach- und Wohnungslosigkeit.
Arbeitstitel: Lebenslagen zugewanderter Jugendlicher und junger Erwachsener in der Straßenszene
Sabrina Sarkodie-Gyan forscht zu Identitäten von BIPoC ab der 2. Generation in weißen Mehrheitsgesellschaften. Ihr Fokus liegt auf Strategien und linguistischen Identitäten.
Arbeitstitel: (linguistische) Identitäten von BIPoC in weißen Mehrheitsgesellschaften
Negin Shah Hosseini beschäftigt sich in ihrem Dissertationsprojekt mit den Lebenslagen von farsi-und darisprachigen Menschen mit Flucht*Migrationserfahrung und seelischen Behinderungen. Dabei wird der Frage nachgegangen, welche spezifischen Zusammenhänge gesellschaftlicher Exklusion sich aufgrund von Wechselwirkungen zwischen Flucht*Migrationserfahrung und seelischen Behinderung zeigen.
Arbeitstitel: Lebenslagen von Menschen mit Flucht*Migrationserfahrung und seelischen Beeinträchtigungen in Hamburg. Eine intersektionale Analyse der Einflussfaktoren auf die Lebenslage im Schnittfeld Flucht*Migration und Behinderung
Niklas-Max Thönneßen fragt in seinem praxistheoretisch angelegten Promotionsprojekt danach, wie in sogenannten ‚Willkommensinitiativen‘, die sich 2014/15 zur ehrenamtlichen Unterstützung Geflüchteter im lokalen Nahraum gegründet haben, Zugehörigkeits- und Differenzverhältnisse (re-)produziert werden.
Arbeitstitel: Ehrenamtliche als Integrationslotsen? Differenzierungsprozesse, deren Aushandlung und Reflexion im Feld ehrenamtlicher Unterstützung für Geflüchtete