Studie zur neuronalen Sprachverarbeitung bei Schülerinnen und Schülern mit Förderschwerpunkt Hören
Beschreibung: Die Studie greift die aktuelle Kontroverse um eine möglichst effiziente Sprachfrühförderung bei Kindern mit Förderbedarf im Bereich Hören auf. Durch die Verfügbarkeit von Cochlea-Implantaten (Neuroprothesen, die Hörverlust überbrücken) hat sich die Debatte um den Gebrauch von Gebärdensprache bei Kindern mit Hörbeeinträchtigung verschärft. In der Studie wird ein neurolinguistisches, experimentelles Paradigma eingesetzt, bei dem neuronale Bahnung von fragmentarischer Sprachinformation auf die Worterkennung mit Hilfe ereigniskorrelierter Hirnpotentiale untersucht wird. Neurokognitive Prozesse in diesem Paradigma, die für hörende Erwachsene bereits gut beschrieben sind, sollen für Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf im Bereich Hören untersucht werden. Im vorliegenden Pilotprojekt werden Kinder im Alter von 7-12 Jahren untersucht, die bilingual in Deutscher Gebärdensprache und in Lautsprache unterrichtet werden. Wir erwarten nicht nur wichtige Hinweise für die Anwendung im Hinblick auf die Gehörlosenpädagogik, sondern auch neurowissenschaftliche Erkenntnisse zu kritischen Perioden und Determinanten der ontogenetischen Sprachentwicklung.
Dauer/Laufzeit: 2007-2008
Projektleitung: Prof. Dr. Claudia K. Friedrich, Prof. Dr. Barbara Hänel-Faulhaber & Prof. Dr. Brigitte Röder
Wissenschaftliche Mitarbeit: Dr. Margriet Groen
Fördergeber: BMBF