Professionalisierung pädagogischer Fachkräfte für sprachliche Bildung in Netzwerken
Rekonstruktion von Rollenorientierungen durch die Dokumentarische Methode
Betreuerin: Drorit Lengyel
Das Thema des Promotionsvorhabens ist die Professionalisierung von pädagogischen Fachkräften im Bereich Sprachliche Bildung in Netzwerken. Professionalisierung als Anforderung und als Prozess finden im erziehungswissenschaftlichen Diskurs u.a. in der Auseinandersetzung mit dem strukturtheoretischen Professionalisierungskonzept Ulrich Oevermanns Beachtung. Professionalisierungsprozesse werden dabei sowohl in der Aneignung von Fachwissen in entsprechenden Bildungsinstitutionen angestoßen, als auch in der Praxistätigkeit von professionell Ausgebildeten.
Im Zentrum dieses Promotionsvorhabens steht die Professionalisierung von Teilnehmenden einer Weiterbildung zum Thema „Sprachliche Bildung in Netzwerken“. Das Ziel der Weiterbildung war es, die Mitarbeitenden des Projekts „Ein Quadratkilometer Bildung“ der Freudenberg-Stiftung für die Arbeit an ihren Projektstandorten zu qualifizieren.
Es soll in dem Promotionsvorhaben der Versuch unternommen werden, die Qualifizierung der Teilnehmenden durch die Weiterbildung als eine Professionalisierung im Feld der Sozialen Arbeit zu rahmen. Die Professionstheorie Oevermanns geht dabei explizit über eine Gleichsetzung von Profession und Expertentum, resp. Professionalisierung und Expertisierung hinaus (vgl. Oevermann 1996, S. 70) und kann durch die Analyse in Form einer Rekonstruktion des konkreten Handlungsproblems von Praktiker*innen der Komplexität von Professionalisierungsprozessen gerecht werden. Hierzu wird in dieser Arbeit mit Hilfe der Wissenssoziologie Ralf Bohnsacks (vgl. Bohnsack 2017, 2020) ein praxeologischer Blick auf die Professionalisierung der Teilnehmenden in Bezug auf die organisationelle Rahmung ihrer Tätigkeit eingenommen.
Das Anliegen des Promotionsvorhabens ist es in diesem Kontext, die Praktikerinnen in diesem bestimmten Arbeitsfeld1 selbst zu Wort kommen zu lassen und in einer ersten Annäherung an ihre Professionalität ihr Rollenverständnis zu rekonstruieren. Die Frage, die beantwortet werden soll ist:
„Woran orientieren sich die Teilnehmenden der Weiterbildung bei der Beschreibung Ihrer Rolle?“
Zur Rekonstruktion der Rollenverständnisse der Teilnehmenden sollen diese Gruppendiskussionen mit Hilfe der Dokumentarischen Methode (vgl. Bohnsack 2008, Przyborski 2004) analysiert werden.
1Dass und inwiefern es sich bei dem Tätigkeitsfeld der Teilnehmenden um einen Bereich der Sozialen Arbeit handelt steht an diesem Punkt als Annahme im Raum und könnte sich im Laufe der Analysen nachweisen lassen.
- Dauer: aktuell
- Projektleitung: Maria Schmitz