Auf die Plätze, fertig, - warte mal!Neues DFG-Projekt erfasst Sichtweisen von Schüler:innen auf SportunterrichtRETHESISaktiv ermöglicht Vergleich von Sportunterricht vor 20 Jahren und heute
12. Februar 2025

Foto: UHH/Giesselmann
Ein neues Forschungsprojekt des Arbeitsbereichs Bewegung, Spiel und Sport (Universität Hamburg, Fakultät für Erziehungswissenschaft) will die Sichtweisen und Erfahrungen von Schüler:innen im Sportunterricht rekonstruieren. Das Projekt „Rekonstruktion relevanter Themen und Situationen eines aktivierenden Sportunterrichts aus Schüler:innensicht“ (RETHESISaktiv) nimmt dabei ein Forschungsdesign auf, welches 2004 mit der RETHESIS-Studie erstmals durchgeführt wurde. Das Forschungsteam (Prof. Claus Krieger, Prof. Ingrid Bähr, Justus Buße von Colbe) will die Vorgängerstudie unter gegenwärtigen Bedingungen wiederholen und weiterentwickeln und damit auch einen Vergleich über den Zeitraum von 20 Jahren ermöglichen.
Das Projekt RETHESISaktiv stellt dabei die Perspektive der Schüler:innen in den Vordergrund, die die Adressat:innen und Ko-Konstrukteur:innen des Sportunterrichts sind und deren Sichtweise dennoch bisher in der fachdidaktischen Debatte wenig vertreten ist. Das Forschungsteam hat Kriterien eines aktivierenden Sportunterrichts identifiziert und möchte mittels unterschiedlicher Interviewtechniken die Schüler:innensicht auf diesen Sportunterricht systematisch empirisch aufarbeiten.
Die vor knapp 20 Jahren abgeschlossene erste RETHESIS-Studie fand überwiegend einen schulischen Sportunterricht vor, der vorrangig auf Leistung bezogen konzipiert (und geschlechtergetrennt) war. Der Anspruch eines zeitgemäßen Sportunterrichts und der sportdidaktische Diskussionstand sind jedoch heute ein gänzlich anderer: Im Mittelpunkt stehen progressive Konzepte und Grundlagen eines „Erziehenden Sportunterrichts“, in dem es nicht nur um sportliche Leistungen, sondern auch um eine sowohl erfahrungsbasierte als auch reflektierte Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Bewegung, Spiel und Sport geht.
Die Ergebnisse der Studie könnten dabei helfen, ein tieferes Verständnis über die Erfahrungen und Bedürfnisse der Schüler:innen aufzubauen und damit Grundlagen für die Weiterentwicklung des Sportunterrichts liefern. Die Studie soll, so das Forschungsteam, insbesondere ein Beitrag zum fachlichen Diskurs über „kognitive Aktivierung“ sowie den Umgang mit Ungewissheit im Sportunterricht liefern.
RHETESISaktiv hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird, wie auch das damalige RETHESIS-Projekt, von der DFG gefördert mit rund 250.000 Euro.
Mehr Informationen gibt es auf der Projektseite.