Einladung zum Studientag "Frieden bilden - kooperative Perspektiven"
11. Januar 2023
Foto: pixabay/Autlyx
Wie kommen wir angesichts zahlreicher Kriege und Konflikte (weltweit) zu Frieden? Welche Rolle spielen Pädagogik und Bildung dabei, was können (angehende) Pädagog:innen tun? Wie wird friedensbildende Pädagogik in der Schule, als Medienbildung und in der Theaterarbeit umgesetzt? Diese und weitere Fragen stellt der “Studientag Frieden bilden” der Fakultät für Erziehungswissenschaft am 18. Januar 2023.
Eingeladen sind alle Studierenden und Lehrenden der Fakultät EW und alle interessierten Mitglieder der Universität Hamburg. Der Hauptvortrag ist zudem öffentlich und heißt alle interessierten Hamburger:innen willkommen.
- Studientag am Mittwoch, den 18. Januar 2023 von 14 - 18 Uhr
- Vortrag zur Aufgabe der Friedensbildung in der Pädagogik heute
- Workshops zu Friedensbildung in der Schule, Medienbildung und Theaterarbeit
- Austausch und Raum zum Weiterdenken
„Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.“ (Willy Brandt)
Weltweiter Frieden lässt sich nur auf Grundlage von Kooperation realisieren. In den 1980er Jahren entstand eine Fülle an Arbeiten und Konzeptionen zur Friedenspädagogik und Friedensbildung und gehörte zu den Grundlagen der Pädagogik. Damit einher ging ein Selbstverständnis, dass die Bildungseinrichtungen einen Beitrag zu einer gesellschaftlichen Friedenskultur schaffen können und müssen.
Da dies weiterhin und drängend auf der Tagesordnung steht, sich der Konflikt zwischen dem pädagogischen Anspruch Frieden zu bilden und einer verbreiteten kriegerischen Logik zuspitzt, lohnt es sich, aus diesen Konzeptionen zu schöpfen, daran anzuknüpfen und diese zu aktualisieren. Dies wollen wir im Anschluss an die in der Ringvorlesung aufgeworfenen Fragen tun, die jeweiligen Herausforderungen in den verschiedenen pädagogischen Handlungsfeldern ausloten und konkrete Konsequenzen ziehen.
Programm:
Zeit: Mittwoch, 18. Januar von 14-18 Uhr
Ort: Anna-Siemsen-Hörsaal, EG des Gebäudes Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg
Hier gibt es das Programm als PDF.
14:15 Uhr Begrüßung und Eröffnung (Anna-Siemsen-Hörsaal)
14:30-15:30 Uhr Eröffnungsvortrag: “Zur Bildungsaufgabe kritischer Friedenspädagogik heute” von Dr. Dr. Michael Kubsda (Lehrer und Lehrbeauftragter an der Universität Duisburg Essen. Forschungsschwerpunkte: Analytische Sozialpsychologie, Friedenspädagogik, Bildungstheorie)
15:30 – 17:00 Uhr Arbeitsgruppen/Workshops (Kurzbeschreibungen der Workshops unten - um Anmeldung wird gebeten), Räume siehe unten
17:15 Uhr Abschlussdiskussion „Was tun?“ (Gemeinsame Auswertung der Workshops und Ableitungen), Raum 05
18:00 Uhr Ausklang mit Bier, Brause und Brezeln
Workshops:
Wichtig: Für die Workshops bitten wir um Anmeldung per Mail(florian.muhl"AT"uni-hamburg.de).
Bitte angeben: Name, gewünschter Workshop, Mailadresse für weitere Infos.
#1: Theater und Frieden – gemeinsame Sache?!
Alina Gregor und Prof. Dr. Wolfgang Sting (Studiobühne VMP 8, R. 046)
Theater als Spiel und Performance ist immer ein ästhetisches und soziales Suchen und Sprechen zugleich. Theater thematisiert seit jeher Fragen des menschlichen und gesellschaftlichen Zusammenlebens als öffentliches Sprechen. In dem Workshop „Theater und Frieden“ erproben wir szenische Lesarten und Ausdrucksformen zum Thema Frieden: „was ich schon immer einmal sagen wollte…“
Dr. Alina Gregor und Prof. Dr. Wolfgang Sting lehren und entwickeln im Arbeitsbereich Theaterpädagogik an der Fakultät für Erziehungswissenschaft.
#2: Konfliktsensible Berichterstattung
Patricia Konrad (Raum 06)
In dem Workshop wollen wir den Anteil der Medien am öffentlichen Diskurs hinterfragen. Wir wollen mithilfe verschiedener Techniken wie Narrativ- oder Metaphernanalyse mögliche Effekte der Berichterstattung aufdecken und gemeinsam diskutieren, wie eine konfliktsensible Berichterstattung aussehen könnte.
Geleitet wird der Workshop von Patricia Konrad, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Politikwissenschaft, insbesondere für Internationale Beziehungen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Friedens- und Konfliktforschung, speziell im Bereich Gender Studies. Sie ist Mitglied des Initiativkreises Friedensbildung/Peacebuilding sowie der AKUF der Universität Hamburg.
#3: Sozial-emotionales Lernen in inklusiven Settings als Beitrag zur Friedensbildung
Prof. Dr. Christine Schmalenbach und Nelly Brand (Raum 207)
Begleitet von Einblicken aus der Praxis setzen wir uns in dem Workshop mit wissenschaftlich fundierten Methoden und Materialien zur Unterstützung sozial-emotionalen Lernens im schulischen Alltag der Sekundarstufe I auseinander. Dabei kommen Chancen und Herausforderungen der Förderung dieser überfachlichen Kompetenzen in inklusiven Settings zur Sprache – insbesondere mit Blick auf ihren Beitrag zur Friedensbildung.
Prof. Dr. Christine Schmalenbach ist Juniorprofessorin für Sonderpädagogik mit dem Schwerpunkt Lernen / emotional-soziale Entwicklung. Nelly Brand ist Förderkoordinatorin der Stadtteilschule Horn.
#4: Möglichkeiten und Herausforderungen für Friedensbildung in Schulen
Dr. Susanne Umbach (Raum 05)
Seit 2021 gibt es in Niedersachsen die Koordinierungsstelle Friedensbildung. Sie ist in dieser Form einmalig in Deutschland und soll die Friedensbildung in Niedersachsen stärken. Dafür bringt sie u.a. Schule und außerschulische Bildung zusammen und vermittelt Referentinnen, die anhand ihrer Erfahrung als Friedensfachkräfte im Aus- und Inland über mit Schülerinnen über die Möglichkeiten ziviler Konfliktbearbeitung arbeiten können.
Susanne Umbach leitet derzeit die Koordinierungsstelle und stellt sich die folgenden Fragen auch immer wieder selbst: Was macht eine Koordinierungsstelle Friedensbildung (aus)? Welche Schwierigkeiten tauchen auf, wenn Schulen sich nach außen öffnen wollen, und was haben sie davon? Wie kann Friedensbildung in einem hierarchischen System, wie es das Schulsystem zur Zeit (noch) ist, überhaupt gedacht, geschweige denn gelebt werden?
Diese und weitere Anfragen an die Friedensbildung werden im Rahmen des Workshops diskutiert und gemeinsam darüber nachgedacht, wie sich Friedensbildung stärken und in der Schule und darüber hinaus verankern lässt.
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Der Studientag "Frieden bilden - kooperative Perspektiven" wird ausgerichtet vom Dekanat der Fakultät für Erziehungswissenschaft UHH, den Fachschaftsräten Erziehungswissenschaft und Lehramt allgemeinbildende Schulen sowie der AG Frieden Bilden EW. Er knüpft an die Ringvorlesung "Frieden bilden - Impulse aus der Erziehungswissenschaft" aus dem Sommersemester 2022 an.