Nachruf auf Prof. Dr. Klaus Struve
6. September 2022
Foto: UHH/EW
Klaus Struve war von 1999 bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand 2007 Professor für Berufspädagogik mit dem Schwerpunkt Didaktik der beruflichen Fachrichtungen Bautechnik, Holz- und Kunststofftechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung am Arbeitsbereich für Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Universität Hamburg.
Die Biografie von Klaus Struve kann als typisch für Professuren in der Berufspädagogik gelten: Berufsausbildung und Berufspraxis, Studium für das Lehramt an berufsbildenden Schulen, Promotion, Vorbereitungsdienst und Tätigkeit als Berufsschullehrer, Fortsetzung der wissenschaftlichen Laufbahn an der Universität und schließlich Professur für Berufspädagogik.
Sein Lebensweg hat dabei mehrfach und in sehr unterschiedlicher Weise die Universität Hamburg gekreuzt: Bereits in seiner handwerklichen Berufspraxis als Steinmetz hat er in den 1960er Jahren gewissermaßen an den Fundamenten der Universität mitgearbeitet und Natursteinpflaster an Gebäuden der Universität Hamburg verlegt. Nach seinem Lehramtsstudium hat er Anfang der 1970er Jahre als Wissenschaftlicher Angestellter im Planungsstab des Präsidiums der Universität Hamburg in der Entwicklungs- und Bauplanung mitgearbeitet. In den Jahren 1994/95 hat er die Professur für Berufspädagogik vertreten bis er dann schließlich 1999 den Ruf auf die o.a. Professur erhielt. Weitere Zwischenstationen seiner wissenschaftlichen Laufbahn waren die Universitäten Münster und Oldenburg.
In seiner Arbeit verfolgte Klaus Struve vor allem zwei Schwerpunkte: die berufliche Bildung Jugendlicher im Rahmen der Bauproduktion sowie die Integration von Behinderten und Benachteiligten in Berufsbildung und Arbeit. Insbesondere sein beharrlicher und unermüdlicher Einsatz für junge Menschen in prekären beruflichen und gesellschaftlichen Verhältnissen hat die angehenden Lehrkräfte, die bei ihm studiert haben, geprägt.
Auch in seiner Freizeit und nach seiner Verabschiedung in den Ruhestand befasste sich Klaus Struve mit speziellen Themen der von ihm vertretenen beruflichen Fachrichtungen. Er hat eine – bundesweit vermutlich einzigartige – Sammlung historischer Leuchten und Türbeschläge angelegt, mit der er Ausstellungen in Museen bestückt und z.B. auch das medizinhistorische Museum des Universitätskrankenhauses Eppendorf ausgestattet hat.
Am 21. August 2022 ist Klaus Struve kurz vor Vollendung seines 80. Lebensjahres nach schwerer Krankheit in Oldenburg verstorben. Der Arbeitsbereich Berufs- und Wirtschaftspädagogik und die gesamte Fakultät für Erziehungswissenschaft dankt Klaus Struve für sein engagiertes und fruchtbares Wirken für die berufliche Bildung in den Bau- und Ausbauberufen in Wissenschaft und Praxis.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Prof. Dr. Werner Kuhlmeier für den Arbeitsbereich Berufs- und Wirtschaftspädagogik und
Prof. Dr. Eva Arnold für das Dekanat der Fakultät für Erziehungswissenschaft