Erziehung zur Empathie über zwei Jahrhunderte - Tagung "Establishing Empathy"Internationale Tagung an der UHH zur Entstehung eines vielgenutzten Konzeptes
2. März 2022
Foto: UHH/EW
Empathie, die Fähigkeit sich in die Gedanken- und Gefühlswelt von einer anderen Person hineinzuversetzen, ist eine in unterschiedlichsten Kontexten verwendete Idee: Kinder sollen lernen, empathisch zu sein, Berufscoachings bieten Seminare zur Entwicklung der Empathie an, und Nichtregierungsorganisationen fordern Empathie mit besonders schutzbedürftigen Gruppen.
Eine internationale Tagung an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg vom 31.3. bis 2.4.2022 thematisiert, woher die Idee der Empathie kommt und welche sozialen, kulturellen und politischen Kontexte empathische Praktiken geformt, in den Vordergrund gerückt, reklamiert und im kollektiven sowie institutionellen Verhalten verankert haben. Die Tagung „Establishing Empathy: Education, Emotions and Society in the Nineteenth and Twentieth Centuries“ lädt ein, das Konzept der Empathie in seiner zeitlichen Entwicklung zu verfolgen und genauer zu verstehen, wann und wo Empathie als Antwort auf soziale Herausforderungen gesehen wurde und wie sie als Ansatz in formelle und informelle Bildung integriert worden ist. Die Tagung untersucht die Zusammenhänge von Empathie, Bildung und Gesellschaft an europäischen und transnationalen Beispielen aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Dabei stehen konkrete Kontexte wie Familie, Bildungsinstitutionen, Wissenschaft, soziale Reformen und politische Bewegungen, die sich jeweils auf das Konzept der Empathie beziehen, im Fokus.
Öffentlicher Abendvortrag
Am 31. März um 18.15 Uhr hält Prof. Ute Frevert, Direktorin des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin, einen öffentlichen Vortrag zur Historisierung von Empathie und Bildung und zeichnet die Geschichte der Empathie als Antwort auf gesellschaftliche Entwicklungen seit Ende des 18. Jahrhunderts nach. Der Vortrag „Historicizing Empathy and Education“ (auf Englisch) findet unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Regelungen im Anna-Siemsen-Hörsaal (Erdgeschoss Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg) statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Informationen zur Tagung finden Sie auf der Tagungs-Webseite.