Neue Studie zu Lernstrategien hörbehinderter KinderProf. Dr. Barbara Hänel-Faulhaber erhält Förderung des Ideen- und Risikofonds
1. April 2021
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Prof. Dr. Barbara Hänel-Faulhaber hat für das Projekt „Mustererkennung und implizites Lernen bei tauben und hörbehinderten Kindern“ eine einjährige Anschubfinanzierung (knapp 37.000€) aus dem Ideen- und Risikofond der Universität Hamburg bewilligt bekommen. Ziel ist es, den Einfluss der frühen Spracherfahrung (Gebärdensprache) auf implizite Lernstrategien und explizites Wissen zu untersuchen.
Ungefähr die Hälfte der Schülerinnen und Schüler mit einer hochgradigen Hörbehinderung verlassen die Schule als funktionelle Analphabeten. Auch für ca. 40% der Kinder mit Cochlea Implantat lassen sich trotz guter Sprachverständlichkeit deutliche Einschränkungen im Lesesinnverständnis feststellen. Ebenso zeigen sich mit Bezug zu mathematischen Kompetenzen mitunter deutliche Rückstände. Wenig bekannt ist bisher allerdings, welche Rolle die frühe Spracherfahrung und das implizite Lernvermögen dabei spielen. Implizite Lernstrategien, so zeigen Forschungen, sind wichtig für die spätere Entwicklung von sprachlichen und mathematischen Kompetenzen. Mit ihrem Projekt will Prof. Dr. Hänel-Faulhaber diesen Zusammenhang bei tauben und hörbehinderten Kindern von sechs bis acht Jahren nun genauer untersuchen und damit eine wissenschaftliche Grundlage für angemessene Förderangebote schaffen.
Prof. Dr. Hänel-Faulhaber ist Teil der Profilinitiative „Literacy in Diversity Settings“ (LiDS) der Universität Hamburg. Mit der Studie soll die Grundlage für die Einwerbung eines Drittmittelprojektes im Kontext des Forschungsverbundes AdDiv („Adaption von Institutionen an sprachliche, kulturelle und soziale Diversität“) gelegt werden.