Die Fakultät trauert um Prof. Dr. Peter Faulstich
1. Februar 2016, von Dr. Wolfgang Roehl

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Der Weg zur Bank am Waldrand war nicht mehr zu schaffen
Vor wenigen Tagen hat unser Freund und Kollege Peter Faulstich für immer von uns Abschied genommen. Viele von uns hatten mit ihm und Hannelore gehofft und gebangt, dass er noch einmal am Waldrand sitzen könne.
Peter Faulstich war seit 1995 Professor für Erwachsenenbildung und Weiterbildung an der Universität Hamburg, hat jedoch weit darüber hinaus die wissenschaftliche Weiterbildung und die Hochschuldidaktik geprägt. Rund um das Institut sind seine Spuren allgegenwärtig. Seine und Hannelore Faulstich-Wielands Auseinandersetzung mit Martha Muchow und Wilhelm Flitner zeugen von historischem Interesse, dazu gehört auch das beharrliche Festhalten an der Institutsadresse als Joseph-Carlebach-Platz 1.Weit über Hamburg hinaus wirken seine Weichenstellungen in der Sektion Erwachsenenbildung, der Deutschen Gesellschaft für wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudien und die redaktionelle Arbeit für die Hessischen Blätter für Volksbildung. Seine Rezensionen, Lehrbücher und Handbücher geben zuverlässige, engagierte Orientierung im Gebiet.
Peter Faulstich konnte die sperrige Subjektwissenschaft für die Erwachsenbildung und ihre Forschung fruchtbar machen und prägt damit die Diskurse des Lernens, stets auf der Suche nach Anregungen und Irritationen aus der Habitustheorie, der Phänomenologie und dem Pragmatismus. Mittlere Systematisierung und Lernorte sind fester Bestandteil des Curriculums und dicht verwoben mit zeitgenössischen raumsoziologischen Debatten. Wir kennen ihn als einen überaus anregenden, fördernden, kritischen Mentor, der seine Kolloquien stets mit einem persönlichen Ausklang versah und uns auch als Freund zur Seite stand.
Dem Institut wird sein Lachen noch lange ihm Ohr sein, er war dem Clown an seinem Revers treu. Er war dem Dekanat und dem Fachbereich eng verbunden, und auch Peter besaß einen Ziegelstein mit dem guten Geist der Westfassade, der ihn nun sicher geleiten wird.
Viele von uns fühlten sich in diesem Winter erinnert an die Katastrophe vor zehn Jahren, aus der er sich mit unendlicher Unterstützung Hannelores und der Familie wieder herausarbeiten konnte. Wir können es nicht fassen, Peter Faulstich verloren zu haben.
Prof. Dr. Anke Grotlüschen