Nachruf auf Prof. Dr. Horst Ehni
12. Mai 2015, von Dr. Wolfgang Roehl
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Am 1. Mai 2015 verstarb Prof. Dr. Horst Ehni im Alter von 73 Jahren.
Die Fakultät für Erziehungswissenschaft trauert um einen sehr geschätzten Kollegen, der von 1978 bis 2007 am Arbeitsbereich Bewegung, Spiel und Sport eine Professur für Erziehungswissenschaft – Grundschulpädagogik mit dem Schwerpunkt Sportdidaktik der Primarstufe innehatte.
Als Wegbegleiter und Freund erinnert Prof. Dr. Willibald Weichert:
„Nach Karlheinz Scherler bist Du, Horst, nun der Zweite aus unserem Quartett der alten Sportdidaktiker und Freunde, der uns nun leider verlassen hat. Vor 40 Jahren waren wir Konkurrenten um die ersten Sportdidaktikstellen im Land, dann wurden wir Kollegen und schließlich Freunde. Unter den Kollegen der Fakultät für Erziehungswissenschaft, des Fachbereiches der Didaktik der sprachlichen und ästhetischen Fächer sowie unter den alten und neuen Kollegen des Arbeitsbereiches Bewegung, Spiel und Sport und deren Studierenden hast Du Dir sehr viele Freunde und hohe Anerkennung verschafft. Auch wenn Letztere bei Deinen gedanklichen Ausflügen in Philosophie und Soziologie gelegentlich stöhnten „den verstehst Du Eh-nie“ warst Du eine Größe und beliebt bei allen Studenten, denn Du hattest Verständnis und v.a. Zeit für alle ihre Interessen, Nöte und fachlichen und auch persönlichen Anliegen. Kaum ein Kollege hat sich so wie Du jedem und jeder Einzelnen gewidmet, hat so gründlich jede Arbeit korrigiert und konstruktiv kommentiert.
In meinem persönlichen Umkreis hattest Du den Beinamen „El arbol“, „Horst der Baum“, und das passte: tief verwurzelt in einer glücklichen Ehe mit Andrea, einer harmonischen Familie und in festen Lebensprinzipien, mit einem starken Stamm, an den man sich bei beruflichen und privaten Sorgen anlehnen konnte und einer „Baumkrone“, die mit dem Blätterwerk ihrer Gedanken hoch hinauf in geistige Höhen aller Lebens- und Existenzfragen stieg und in viele Problemfelder tief hineinschaute. Du warst ein Künstler der Sprache, der schöne Bilder über komplizierte Zusammenhänge zeichnen konnte. Mit Deinem Ansatz der Mehrperspektivität hast Du die sportdidaktische Diskussion über Jahre hinweg geprägt.
Du warst ein toller Unterhalter, der jeden Gesprächskreis mit seinen kleinen Geschichten, die Du letztlich auch noch in die wissenschaftliche Diskussion eingebracht hast, unterhalten und bereichern konnte. Du warst ein Mahner nach Theoriebezügen und dafür, nicht nur wissenschaftliche Modetrends zu bedienen, und Du warst ein guter Mensch und sehr guter Freund. Du wirst uns fehlen.“
Im Namen der Kolleginnen und Kollegen des Arbeitsbereiches Bewegung, Spiel und Sport
Willibald Weichert
und des Dekanats der Fakultät
Eva Arnold