Ausschreibung für Masterarbeiten
3. Mai 2024, von Kristie Jakob

Foto: AB Sozialpädagogik
Im Projekt StePLife (Stationäre Erziehungshilfen im persönlichen Leben) steht das persönliche
Leben (Smart 2007) von Jugendlichen in der Heimerziehung in der Deutschschweiz im Mittelpunkt
(www.steplife.ch). Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie diese die Wohngruppe
und das Heim für sich nutzen, um Zugehörigkeiten zu Personen und zu Wohnorten herstellen.
Mit dem Fokus auf Zugehörigkeiten wird eine neue Forschungsperspektive auf Heimerziehung
eröffnet, die zwei gängige Annahmen kritisch prüft: 1) Pädagogische Beziehungen zu
Mitarbeitenden stehen im Fokus der Heimerziehung. Im Projekt wird geprüft, welche Rolle
und Bedeutung die Vielfalt sozialer Beziehungen steht und wie groß die Bedeutung der Beziehungen
zu anderen Personen im Heim ist. 2) Die Wohngruppe oder das Heim stehen im Zentrum
des persönlichen Lebens von jungen Menschen. Indem die Bedeutung des Heims als ein
Wohnort im Kontext anderer relevanter Wohnorte untersucht wird, rückt das Projekt die vielfältigen
Wohnmaterialitäten, Wohntätigkeiten und die Bedeutung des Wohnens aus Sicht der
Jugendlichen in den Mittelpunkt.
Das Projekt StePLife ist als quantitatives Längsschnittprojekt konzipiert, in dem die Jugendlichen
zu drei Zeitpunkten mit Hilfe eines Fragebogens befragt werden. Das Projekt hat darüber
hinaus 30 biografisch-qualitative Interviews mit Jugendlichen durchgeführt. Mit diesen sollen
die komplexen Zugehörigkeitsprozesse und -dynamiken in der Biografie der Jugendlichen rekonstruiert
werden.
In einer Masterarbeit können diese Interviews genutzt werden und in Hinblick auf die biografischen
Prozesse von Zugehörigkeit untersucht werden. Folgende Fragestellungen können hier
leitend sein:
- Welche Typen von Zugehörigkeiten zu unterschiedlichen Wohnorten und sozialen Beziehungen
gibt es?
- Welche Dynamiken und Wechselwirkungen zwischen Zugehörigkeiten im Heim und
der Herkunftsfamilie lassen sich rekonstruieren?
- Welche Prozesse erleichtern oder erschweren die Entstehung von Zugehörigkeit zu Ju-gendlichen und Professionellen im Heim?
- Welche Konsequenzen haben unterschiedliche Konfigurationen von Zugehörigkeiten für die stationär untergebrachten Jugendlichen?
Was Sie mitbringen sollten?
- Erste Erfahrungen in der Auswertung qualitativer Interviews, bevorzugt biografisch-narrativer Interviews
- Interesse sich theoretisch mit Theorien zum persönlichen Leben, Zugehörigkeit und pädagogischer Bezug/pädagogische Arbeitsbeziehungen auseinandersetzen
Was Sie erwarten dürfen?
- Zugang zu biografisch-narrativen Interviews und den im Projektzusammenhang erar-beiteten Ressourcen (Literatur, quantitative Ergebnisse, quantitativer Datenkorpus, um ggf. weitere Auswertungen vornehmen zu können)
- Enge Betreuung durch Mitglieder des Forschungsteams
Alle Informationen finden sich auch in der Ausschreibung: PDF
Bei Fragen oder Interesse wenden Sie sich bitte direkt an
Prof. Dr. Stefan Köngeter (stefan.koengeter@uni-hamburg.de)