Neuerscheinung: Mitleidsökonomie
23. Januar 2024, von Kristie Jakob
Foto: Juventa/AB-Sozialpädagogik
Im bundesdeutschen Kontext hat sich parallel und in Verschränkung zur sozialstaatlichen Armutsbekämpfung in der jüngeren Vergangenheit ein spendenbasiertes System der Armenhilfe etabliert: In der »neuen Mitleidsökonomie« geben Tafeln oder Kleiderkammern überschüssige Waren an eine wachsende Zahl bedürftiger Personen weiter. Millionen nutzen diese Angebote, um über die Runden zu kommen. So ist ein Schatten des Wohlfahrtsstaats entstanden, in dem Menschen auf die Spenden und das Mitleid Anderer angewiesen sind – ohne ein Recht auf verlässliche Hilfe zu haben.
Inhalt
Die neue Mitleidsökonomie als Transformation der Hilfe. Eine systematische Einordnung von Phänomen und Begriff
Fabian Kessl und Holger Schoneville
Die Verzivilgesellschaftlichung der sozialen Frage. Freiwillige und Hilfebedürfte im Strukturwandel des Wohlfahrtsstaats
Tine Haubner und Silke van Dyk
Affektive Regierungsweisen. Ausdruck und Vehikel der neuen Mitleidsökonomie
Brigitte Bargetz und Markus Griesser
Hilfe, Almosen, Mitleid. Eine historische Einordnung
Christine G. Krüger
Am Ende der Armutsbekämpfung? Eine menschen- rechtliche Kritik der Mitleidsökonomie
Franz Segbers
Unternehmerische Lebensmittelhilfe. Das falsche Versprechen der Solidarität
Graham Riches
Zum gesellschaftlichen und historischen Ort der neuen Mitleidsökonomie. Ein virtuelles Gespräch
Ute Frevert und Greta Wagner im Gespräch mit Fabian Kessl und Holger Schoneville
Link zum Buch (Open-Access)
https://www.beltz.de/fachmedien/sozialpaedagogik_soziale_arbeit/produkte/details/52158-mitleidsoekonomie.html