Digital + Data Literacy für angehende LehrkräfteInnovatives Seminar an der Uni Hamburg
13. Dezember 2023
Foto: Stable Diffusion
Im Rahmen des Digital and Data Literacy in Teaching Lab (DDLitLab) setzt die Fakultät für Erziehungswissenschaft in Kooperation mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) derzeit eine Lehrveranstaltung zum zunehmend wichtiger werdenden Thema „Digital + Data Literacy Education“ um.
„Digital + Data Literacy verstehen und im Unterricht fördern – Meinungsbildung in einer digitalen Gesellschaft“ ist der Titel des derzeit laufenden Seminars, und er verrät schon viel: Hier sollen sich angehende Lehrkräfte damit auseinandersetzen, wie Schüler:innen Data Literacy, also die Kompetenz, Daten kritisch zu hinterfragen und nutzen zu können, vermittelt werden kann. Denn wir alle und gerade auch Schüler:innen sind im Internet über Social Media, Nachrichtenportale, Suchmaschinen, Messenger etc. täglich mit Informationen und Daten vielfältiger Art konfrontiert. Es stellen sich dazu immer öfter Fragen wie: Wie entstehen „Fake News“ und wie kommen sie in Umlauf? Wie erkenne ich, ob Daten und Informationen gezielt zur Manipulation von Meinungen und Entscheidungen eingesetzt werden? Oder auch: Was sind eigentlich Algorithmen oder Bots und welche Rolle spielen sie in unserem Leben? Für Schüler:innen ist es heute also wichtig, einen kritischen Umgang mit Daten und Informationen zu erlernen. So sind Lehrer:innen gefordert, ihnen Kompetenzen auch im digitalen Raum beizubringen und sie zu befähigen, damit in der digitalen Gesellschaft eigene Meinungen entwickeln zu können, an Diskursen teilzunehmen und kompetent Entscheidungen treffen zu können.
Ziel des von Christina Schwalbe (Büro für digitale Lehre) geleiteten Projektes ist es also angehende Lehrer:innen in die Lage zu versetzen, in der Schule basale Datenkompetenzen im Bereich des Dekodierens von Daten fördern zu können und Schüler:innen dabei zu begleiten, die Strukturen einer digitalen Gesellschaft besser verstehen zu lernen. Mit der Dozentin Regina Schulz sollen sich Studierende während der Lehrveranstaltung gemeinsam mit Lehrenden theoretisch mit der Thematik auseinandersetzen und im Anschluss konkrete Unterrichtsvorhaben erarbeiten, die dann in der Schule umgesetzt und evaluiert werden.
Zur inhaltlichen Einführung wurden im Seminar anhand von aktuellen Beispielen und Fragestellungen Strukturen digitaler Medien und konkrete Kommunikations- und Informationsprozesse analysiert und gemeinsam reflektiert, um damit ein Verständnis für Fragen der Digital und Data Literacy Education in der Schule zu entwickeln. Anschließend sollen in einer flexiblen, kooperativen Phase Studierende, mit Unterstützung von praktizierenden Lehrer:innen verschiedener Schulen, Unterrichtsmaterialien im Bereich Digital und Data Literacy entwickeln. Die Lehrer:innen begleiten die Projekte aus der Perspektive der Schulpraxis und arbeiten gemeinsam mit den Studierenden an der Umsetzbarkeit der Unterrichtsvorhaben in den jeweiligen schulischen Rahmenbedingungen. Schließlich sollen so Unterrichtsmaterialien entstehen, die auch nach Ende des Projektes für den Einsatz in Schulen zur Verfügung stehen. Die offenen Bildungsmaterialien (OER) werden mit Projektabschluss veröffentlicht.
Podcast mit Regina Schulz
Regina Schulz, Dozierende im vorgestellten Seminar und Fellow im Projekt "Daten und die digitale Welt – ein Thema für Schule und Unterricht!", hat im Podcast "Werkstatt Gespräch KI & Bildung" von der Bundeszentrale für politische Bildung darüber gesprochen, welche Folgen KI für Lehr- und Lernprozesse hat und wie KI die Schulpraxis verändert. Darüber hinaus gibt sie konkrete Einblicke in die Unterrichtspraxis mit KI-Tools. Ihre Erfahrungen und Praxisbeispiele aus dem Podcast fließen im Wintersemester 2023/24 in das geförderte Seminarangebot in die Lehrkräfteausbildung an der UHH ein.
Der Podcast und das dazugehörige Transkript sind hier zu finden.