Vorlesungszeit des Wintersemesters gestartet - auch die Erziehungswissenschaft ist mit öffentlichen Veranstaltungen dabei
14. Oktober 2019, von Bente Gießelmann
Foto: UHH/Zentrum für Weiterbildung
Auch in diesem Semester finden wieder spannende Vorlesungen und Vorträge statt, die Einblicke in erziehungswissenschaftliche Themen und Forschungen geben oder die zeigen, welchen Beitrag eine erziehungswissenschaftliche Perspektive auf aktuelle gesellschaftliche Themen leistet.
Hier stellen wir Ihnen drei Vorlesungen vor, die von unseren Fakultätsmitgliedern koordiniert und inhaltlich gefüllt werden:
Interdisziplinäre Perspektiven für nachhaltige Entwicklung
Vorlesung (Koordination Prof. Dr. Sandra Sprenger, Geographiedidaktik; Hilmar Westholm, KNU)
mit Vorträgen von Prof. Dr. Sandra Sprenger und Prof. Dr. Angelika Paseka (Erziehungswissenschaft)
Aus dem Programm: Die Veranstaltung führt in die Grundlagen nachhaltiger Entwicklung ein und setzt diese mit Bildungsprozessen in Verbindung. Im Zentrum stehen das Verständnis des Nachhaltigkeitskonzepts und damit verbundene Herausforderungen. Dabei wird die lokale, nationale und globale Maßstabsebene in den Blick genommen. Das multi- und interdisziplinäre Konzept der Veranstaltung bringt Gesellschafts-, Natur-, Sozial- und Ingenieurswissenschaften zusammen, sodass eine integrative Perspektive deutlich wird. In dem entstehenden Diskurs werden unterschiedliche Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziales – zusammen geführt. Im Verlauf des Semesters werden Vorträge aus verschiedenen Blickwinkeln eine Vielfalt von Nachhaltigkeitsthemen beleuchten, u. a. zu den Inhaltsfeldern:
◼ Biodiversität
◼ Klimawandel und Energie
◼ Nachhaltiger Konsum
◼ Ressourcenmanagement
◼ Unternehmensethik
◼ Bildungsprozesse im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung
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Bewegte Pädagoginnen für gesellschaftlichen Fortschritt
Leben und Wirken Hamburger Pädagoginnen im 20. Jahrhundert
Vorlesung (Koordination: Prof. Dr. Sylvia Kesper-Biermann, Allgemeine, Interkulturelle und International Vergleichende Erziehungswissenschaft sowie Pädagogische Psychologie / Sinah Mielich, Fachschaftsrat Erziehungswissenschaft, beide Universität Hamburg)
mit Vorträgen von Prof. i.R. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland und Prof. i.R. Dr. Christine Mayer (Erziehungswissenschaft)
Aus dem Programm: Viele Hörsäle der Universität Hamburg wurden in einem Akt lebendiger Erinnerung nach Antifaschistinnen und Antifaschisten benannt, die an dieser Institution gewirkt haben. Anna Siemsen (1882-1951) ist die Namensgeberin des Hörsaals der Erziehungswissenschaft, die Bibliothek ist nach Martha Muchow (1892-1933) benannt. Es gab jedoch Anfang des 20. Jahrhunderts noch mehr Pädagoginnen, die in Hamburg aktiv waren, wie Erna Stahl (1900-1980), Frieda Stoppenbrink- Buchholz (1897-1993), Olga Essig (1884-1965) und Gertrud Bäumer (1873-1954).
Angesichts aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen wollen wir an das Wirken und Leben dieser bemerkenswerten Pädagoginnen erinnern und ihr Werk diskutieren. Mit ihrem (pädagogischen) Handeln setzten sie sich auf unterschiedlichen Wegen und in verschiedenen pädagogischen Arbeitsfeldern für die Entfaltung des Menschen als gesellschaftliches und handlungsfähiges Subjekt ein.
Die Veranstaltungsreihe geht der Frage nach, aus welchen Motiven, Maßnahmen und Zielen sie sozial- und/oder schulpädagogisch sowie politisch in einer Zeit wirkten, die mit dem Ersten Weltkrieg, der Novemberrevolution und erster deutscher Republik, dem Aufstieg des Faschismus und Ausbruch des Zweiten Weltkriegs sowie der Redemokratisierung nach 1945 von zugespitzter gesellschaftlicher Polarisierung und einem Wandel der Geschlechterverhältnisse geprägt war.
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Interkulturelle Bildung
Ringvorlesung (Koordination: Prof. Dr. Sara Fürstenau, Arbeitsgruppe "Diversity in Education Research", Allgemeine, Interkulturelle und International Vergleichende Erziehungswissenschaft, Universität Hamburg)
Aus dem Programm: Seit den 1980er Jahren findet die Ringvorlesung „Interkulturelle Bildung“ in jedem Wintersemester als Angebot für Studierende und die Hamburger Öffentlichkeit statt. Gastvorträge von eingeladenen Referentinnen und Referenten eröffnen Einblicke in theoretische Fragestellungen, Forschungsprojekte und innovative Praxis im weiten Themenfeld der Interkulturellen Bildung. In den Beiträgen werden u.a. die Anforderungen an die Bildungs- und Erziehungseinrichtungen diskutiert, mit der sprachlichen, kulturellen und sozialen Heterogenität ihrer Kinder und Jugendlichen so umzugehen, dass niemand aufgrund seiner Herkunft benachteiligt wird.
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Andocken 19 - Hamburg-Mythen im 19. und 20. Jahrhundert
Vorlesung (Koordination: Dr. Johanna Meyer-Lenz / Prof. Dr. Thorsten Logge / Dr. Markus Hedrich / Dr. Ralf Erik Werner, alle Forschungsverbund zur Kulturgeschichte Hamburgs, Universität Hamburg)
mit Vorträgen von Prof. Dr. Andreas Körber (Erziehungswissenschaft)
Aus dem Programm: Entstehung, Wandlung und Ausstrahlung von HamburgMythen des 19. und 20. Jahrhunderts: Neue Perspektiven von Geschichtswissenschaft, Philosophie, Erziehungswissenschaft und Public History
Lokale (Mikro-)Mythen und Erzählungen sind Narrative, die an spezifischen diskursiven Konstellationen entstehen und dazu beitragen, individuelle und kollektive Identitäten herzustellen. Die Ringvorlesung „Andocken 18: HamburgMythen im 19. und 20. Jahrhundert“ nähert sich in interdisziplinärer Perspektive dem Phänomen Hamburg über seine Erzählungen („Tor zur Welt“, „Sound des Hafens“, „Hamburg trägt den Pelz nach innen“) an, um die Diskursfigur „Hamburg“ über ihre narrative Tiefenschicht kulturwissenschaftlich zu erschließen. Der zentrale Begriff des Mythos wird die Reihe als roter Faden strukturieren. Die Ringvorlesung beginnt mit der Vorstellung des Mythen-Konzeptes Ernst Cassirers als umgreifendes Prinzip einer „mythischen Lebensform“ und „Einstellung des Bewusstseins auf die Wirklichkeit“ (Birgit Recki), um dann BildungsMythen in musealer Soundarchitektur und digitalen Erinnerungsmilieus in Hamburg-relevanten Games zu thematisieren.
Insgesamt widmet sich die Ringvorlesung der Metropole Hamburg mit ihren vielfältigen Mythen und Erzählungen. Diese sollen der Veranstaltungsreihe als kulturwissenschaftliche Sonde zur Vermessung der narrativen Essenz Hamburgs dienen. Dabei soll anhand Hamburgs immer auch die Frage im Zentrum stehen, wie urbane Mythen, Bedeutungen und Identitäten etwa durch Sounds, Texte und Architekturen kulturell gemacht, gewusst und produziert werden. Am Ende des Semesters steht eine Podiumsdiskussion, die eine Bilanz der Beiträge zum Thema HamburgMythen, ihren lokalisierten Identitäten, Diskursen und Traditionen zieht und dem Publikum Gelegenheit gibt, zentrale Fragen und Aspekte gemeinsam zu vertiefen.
mehr Informationen zur Vorlesung
Das gesamte Programm des Allgemeinen Vorlesungswesens und alle öffentlichen Vorträge finden Sie hier.