Schrifterwerb als Übergang. Überlegungen zu einem erweiterten Textbegriff im inklusiven Deutschunterricht.
15. Juni 2017, von Dr. Wolfgang Roehl
Foto: Michael Ritter, Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg
Gastvortrag von Prof. Dr. Michael Ritter, Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg
Welche Herausforderungen sind mit der Gestaltung inklusiven Deutschunterrichts verbunden? Wie können Pädagoginnen und Pädagogen diesen Herausforderungen fachdidaktisch begegnen?
Fragen wie diesen, die sich im Kontext der Entwicklung einer inklusiven Grundschule auftun, widmet sich Prof. Dr. Michael Ritter in einem Gastvortrag, der am 20.6.2017 um 18.00 Uhr im Von-Melle-Park 8, Raum 105 stattfinden wird. Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt dabei auf Überlegungen zu einer Erweiterung des tradierten Textbegriffs mit dem Ziel, allen Schülerinnen und Schülern Teilhabe zu ermöglichen.
Ankündigung des Referenten
Der Begriff „Inklusive Bildung“ steht im deutschsprachigen Diskurs zumeist im Zusammenhang mit traditionell sonderpädagogischen Themenstellungen und der Integrationsbewegung. Dabei treten üblicherweise eher pädagogisch-interaktionistische Fragen in den Blick, fachdidaktisch wird eher selten nach der Modellierung des Gegenstandes im Spannungsfeld von Individualisierung und Gemeinsamkeit gefragt. Der Vortrag möchte hier ansetzen. Konkret wird es darum gehen, einerseits die Spezifik eines fachdidaktischen Zugriffs auf den Anspruch inklusiver Bildung herauszuarbeiten - auch in Abgrenzung zum pädagogischen Inklusionsdiskurs -, andererseits aber auch anhand von Beispielen und ausgehend vom Fachgegenstand strukturelle Möglichkeiten der Diversifizierung gemeinsamer Lernszenarien im Deutschunterricht zu betrachten. Das rückt ins besondere auch die Frage nach einem erweiterten Textbegriff in den Blick, die kritisch diskutiert wird.
Lektürehinweis: Naugk, Nadine/Ritter, Alexandra/Ritter, Michael/Zielinski, Sascha: Deutschunterricht in der inklusiven Grundschule. Perspektiven und Beispiele. Weinheim & Basel: Beltz 2016.