Dissertationen
Inmitten unseres Forschungsprogramms entfalten sich derzeit zwei wegweisende Dissertationsvorhaben unserer Doktorandinnen Lisa Zastrow und Kseniia Pershina. Beide leisten einen bedeutenden Beitrag zu unseren Forschungszielen, indem sie ihre umfassende Expertise einsetzen, um das wissenschaftliche Fundament des MARE-Programms weiter zu vertiefen.
Mehrsprachigkeit zugewanderter Pflegekräfte als Ressource auf dem Arbeitsmarkt (K. Pershina)
Im Fokus der Dissertationsarbeit "Mehrsprachigkeit zugewanderter Pflegekräfte als Ressource auf dem Arbeitsmarkt" steht die Funktion der mehrsprachigen Kompetenz zugewanderter Pflegekräfte im beruflichen Alltag. Die Mehrsprachigkeit zugewanderter Pflegekräfte wird aus der Perspektive der Human Capital Theorie als Kompetenz betrachtet, die die Produktivität des Arbeitnehmers steigen kann. Die leitenden Forschungsfragen sind:
- Welche Funktion erfüllt die Mehrsprachigkeit zugewanderter Pflegekräfte im Gesundheitswesen?
- Wie wirken sich die Arbeitsbedingungen in der Pflege auf die Position der Mehrsprachigkeit in diesem Arbeitssektor aus?
Das Dissertationsvorhaben ist als eine kumulative Dissertation angelegt. Im ersten Beitrag Systematic Review on returns on migrant care workers‘ multilingual competence wurde der Wissenstand über Arbeitsmarkterträge von der Mehrsprachigkeit in der Pflege untersucht. Analysiert wurden monetäre und nicht monetäre sowie positive und negative Arbeitsmarkterträge.
Die Analyse von internationalen Studien hat gezeigt, dass die migrierten Pflegekräfte meistens nicht-monetäre Erträge bekommen, die positiv oder negativ ausfallen können. Momentan erfolgt die Planung des zweiten Beitrags, in dem die Erfahrungen der mehrsprachigen migrierten Pflegekräfte mit der Nutzung und dem Stellenwert der Mehrsprachigkeit auf dem Arbeitsmarkt untersucht werden.
Herkunftsbedingte Mehrsprachigkeit als Ressource am deutschen Arbeitsmarkt (L. Zastrow)
Die Dissertationsarbeit „Herkunftsbedingte Mehrsprachigkeit als Ressource am deutschen Arbeitsmarkt“ setzt sich mit Fragen zu Angebot und Nachfrage von Mehrsprachigkeit am Arbeitsmarkt und dem Potenzial der beruflichen Wertschöpfung aus herkunftsbedingten Sprachkenntnissen auseinander.
Die Dissertation ist kumulativ angelegt. Der erste Beitrag der Dissertation, der aktuell in Bearbeitung ist, basiert auf einer quantitativen Studie, die die individuellen berufsbedingten wirtschaftlichen Erträge von Migrant:innen mit indirekter Zuwanderungsgeschichte vor dem Hintergrund ihrer migrationsbedingten Mehrsprachigkeit in den Blick nimmt. Konkret werden Effekte von herkunftsbedingter Mehrsprachigkeit auf die Beschäftigungswahrscheinlichkeit und das Erwerbseinkommen untersucht.