Das Forschungsprogramm "Multiliteralität als Arbeitsmarkressource (MARE)"
Unter Multiliteralität verstehen wir ein mehrdimensionales Konstrukt aus schriftsprachlichen Kompetenzen (Fähigkeiten und Wissen) in mehreren Sprachen, die in analoger und digitaler Modalität im Laufe der Bildungsbiographie erlernt wurden. Als bildungsrelevanter Teil des Humankapitals kann Multiliteralität als Ressource für Bildungserfolg und die anschließende Platzierung im Erwerbssystem fungieren und somit ein attraktives Investitionsgut für Individuen und ihre Familien darstellen.
Die leitenden Forschungsfragen von MARE sind:
- Welche sprachlichen Teilfähigkeiten bilden gemeinsam Multiliteralität ab?
- Welche Rolle spielen die Sozialisationsbedingungen beim Erwerb von Multiliteralität?
- Welche Rolle spielt Multiliteralität als Humankapital am Arbeitsmarkt?
Ziele des Programms sind, (a) theoretisches und empirisch fundiertes Grundlagenwissen in Form eines mehrdimensionalen Konzepts von Multiliteralität zur Verfügung zu stellen, das als Element des Humankapitals eine wichtige Ressource für die soziale Wohlfahrtsproduktion darstellt und (b) Transferwissen in Form eines Screeningverfahrens für Berufsvermittlung und Anbieter von Weiterbildungen zu generieren, das für die Identifizierung multiliteraler Kompetenzen genutzt werden kann.