11. EDILIC-Konferenz
Plurilingual Literacies in Erziehung und Bildung: Plurale Ansätze im Unterricht und darüber hinaus
Fakultät für Erziehungswissenschaft in Kooperation mit dem fakultären Forschungszentrum “Literacy in Diversity Settings – LiDS”, Universität Hamburg (Deutschland)
23., 24. und 25. Juli 2025
Plurilingual Literacy ist ein Konzept, das die Fähigkeiten des mehrsprachigen Individuums im Umgang mit Diskursen unterstreicht, die in verschiedenen Sprachen, Modi und Kontexten produziert werden. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung von kritischem Denken, Kommunikationsfähigkeit sowie sozialer Teilhabe und Inklusion.
In dieser Auflage der EDILIC-Konferenz nähern wir uns den Plurilingual Literacies aus einer doppelten, miteinander verknüpften Perspektive: Einerseits können Plurilingual Literacies als ein Ziel von Erziehung und Bildung betrachtet, andererseits als Ressource und Ausgangspunkt für die Gestaltung von Lernwegen und pädagogischen Szenarien angesehen werden.
Die 11. EDILIC-Konferenz befasst sich mit innovativen Ansätzen zu Plurilingual Literacies, welche die große Diversität von Lernenden, Lehrkräften und Erzieher:innen, Gemeinschaften und Kontexten anerkennen und einbeziehen. Sie zielt darauf ab, verschiedene theoretische Perspektiven, empirische Methoden und Praktiken auf dem Gebiet der Plurilingual Literacies in Erziehung und Bildung zu erkunden. Dies umfasst sowohl klassischen institutionellen Unterricht als auch nonformale und informelle Bildungsumgebungen.
Die 11. EDILIC-Konferenz lädt Forscher:innen, Pädagog:innen und Praktiker:innen ein, eigene Forschungsarbeiten zum Konferenzthema bzw. einem der drei Themenbereiche einzureichen. Diese sollten neben einem fundierten Literaturüberblick eine sorgfältige empirische Analyse von Fallstudien, Interventionsstudien oder Studien zu innovativen Unterrichtspraktiken und deren Ergebnisse beinhalten. Die Einreichungen sollen zu unserem Verständnis darüber beitragen, auf welche Weise plurale Ansätze die Entwicklung von Plurilingual Literacies fördern und damit Lernende, Fach- und Lehrkräfte sowie soziale Gemeinschaften in verschiedenen Kontexten stärken können.
Call for Papers als PDF.
Präsentationsformate:
- Organisierte Symposien (umfassen einen Einführungsvortrag, drei Vorträge und eine Diskussion);
- Einzelvorträge (20 Minuten Vortrag plus 10 Minuten Diskussion);
- Workshops (Zeitfenster von 90 Minuten, beinhaltet theoretischen Hintergrund und praktische Arbeit);
- Pitch-Präsentationen (5-minütige Einzelpräsentationen, die in zwei Zeitfenstern in das Programm integriert werden, gefolgt von einer Diskussion, die von einem Mitglied des EDILIC-Ausschusses moderiert wird)
Bitte beachten Sie: Die Konferenzsprachen sind Englisch, Französisch und Deutsch. Alle Präsentationsformate sollen bilingual sein und zwei der Konferenzsprachen aufgreifen.
Richtlinien für die Einreichung
- Die Abstracts dürfen nicht mehr als 300 Wörter umfassen (ohne Literaturangaben).
- Alle Einreichungen müssen dem APA-7-Zitierstil entsprechen
- Bitte reichen Sie Ihr Abstract bis zum 25. November 2024 über das Tool Indico ein:
- https://www.conferences.uni-hamburg.de/event/536/ (in der rechten oberen Ecke der Webseite kann man im Profil die Sprache einstellen)
- Die Abstracts sollen in zwei der drei o.g. Konferenzsprachen verfasst und eingereicht werden.
- Um ein organisiertes Symposium einzureichen, reichen Sie bitte vier separate Abstracts ein:
- eines, in dem das Symposium vorgestellt wird (dieses muss die Titel der einzelnen Vorträge OHNE die Namen der Autoren enthalten);
- ein Abstract für jeden der drei Einzelvorträge.
Keynote-Speaker
Mirjam Egli Cuenat (Fachhochschule Nordwestschweiz, Schweiz) und Jean-François de Pietro (Université de Neuchâtel, Schweiz): "Textum texere : des espaces de bi-/plurilittératie à découvrir et développer" (Vortrag auf Französisch mit PPT auf Englisch und Deutsch)
Après une première ébauche de cadrage, de questionnement et de définition, nous présenterons quelques recherches actuelles sur la bi-/plurilittératie. Nous illustrerons notre propos par quelques exemples de pratiques didactiques permettant de construire des ressources et compétences de littératie plurilingues, de l’école primaire à la formation des enseignants. L'accent sera mis sur les enjeux d’une didactisation de ces notions, en visant ce faisant à ouvrir quelques pistes concrètes pour une mise en pratique et le développement de nouveaux espaces de découverte et d’apprentissage.
Jean-François de Pietro, ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut de recherche et de documentation pédagogique (IRDP, Neuchâtel, Schweiz) und inzwischen pensioniert, ist Linguist und Sprachdidaktiker. Seine Forschungsschwerpunkte sind das Lehren und Lernen der französischen Sprache, die Mehrsprachigkeit und die Ansätze zur Sprachförderung (EOLE, EVLANG, CARAP). Außerdem war er Gründungsmitglied von EDILIC.
Mirjam Egli Cuenat, Forscherin und Ausbilderin für Lehrer:innen, leitet den Lehrstuhl für Fremdsprachendidaktik an der Pädagogischen Hochschule FHNW, Institut für Primarschulbildung, Brugg, Schweiz. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u.a. Bi-/Plurilitarität, Lehren und Lernen einer L3, mehrsprachige und interkulturelle Erziehung sowie Curriculumentwicklung. Sie ist außerdem als Expertin für den Europarat in Straßburg und Graz tätig.
Cesar Cumbe (Universidade Pedagógica de Maputo, Mozambique): "Littératies plurilingues, polygraphes et multimodales en Afrique australe : les écritures urbaines du Mozambique (Maputo)" (Vortrag auf Französisch mit PPT auf Englisch)
Maputo, ville hospitalière, capitale cosmopolite, «laboratoire social» (Robert Ezra Park, 1915) théâtre d´expositions et de circulations multiples, attire la diaspora des quatre coins du monde (africaine, asiatique, européenne, américaine). Ses littératies en question (Fraenkel 2021, Moliné et Moore 2012) et différentes formes d´expressions urbaines en relation (pratiques linguistiques, sémiotiques, graphiques, iconographiques, discursives, scripturales, artistiques…) donnent à voir et à lire la dynamique des transformations contemporaines en Afrique australe, qui sont à la fois linguistiques, sociales, culturelles, cultuelles, économiques et politiques. Dans la présente conférence, nous nous proposons d’explorer les littératies plurilingues, polygraphes et multimodales en Afrique australe à partir du terrain sociolinguistique mozambicain en devenir. Notre corpus est puisé dans l´espace urbain, éducatif, artistique, commercial et numérique que nous examinerons sur le prisme de la sociolinguistique urbaine et anthropologie de l´écriture.
César Cumbe aus Mosambik ist Dozent und Forscher an der Pädagogischen Universität Maputo-Mozambique (Fakultät für Sprachwissenschaften, Kommunikation und Kunst). Als Doktor der Sprachwissenschaften (Universität Paris Descartes Sorbonne) ist er Autor zahlreicher Veröffentlichungen über urbane Sprachpraktiken in ihren vielfältigen Facetten und interessiert sich für mehrsprachige und plurimodale Literalität innerhalb und außerhalb der Schule.
Claudine Kirsch (University of Luxemburg): "Towards Multiliteracies in early childhood education in Luxembourg" (Vortrag auf Englisch mit PPT auf Deutsch)
Nobody doubts that experiences with multiliteracies positively influence the development of children’s language and literacy skills. However, research shows that such practices vary significantly in Early Childhood Education and Care (ECEC), both within and across countries. This variation is also evident in multilingual Luxembourg. Based on research studies, this presentation maps multiliteracy practices in formal and non-formal ECEC settings in Luxembourg. The findings reveal that educators engaged children in activities in one or more languages almost daily, and that these practices depended on the professionals’ understanding of multilingualism, literacy, and language learning. The practitioners offered activities along a continuum from oral to written, monomodal to multimodal, and monolingual to multilingual which influenced children’s participation and meaning-making in different ways. I argue that professionals need to be responsive to children’s interests, needs, and languages to help them engage both in literacy activities and with literacy itself, which, in turn, fosters their learning.
Claudine Kirsch ist seit Januar 2012 Professorin an der Universität Luxemburg. Zuvor arbeitete sie an der Goldsmiths University of London und als Grundschullehrerin im mehrsprachigen Luxemburg. Sie ist Leiterin des Forschungsinstituts für Mehrsprachigkeit und leitet die Abteilung BilingualismMatters@Luxembourg. Zu ihren Forschungsinteressen gehören Mehrsprachigkeit, Sprachenlernen und -lehren, Lese- und Schreibfähigkeiten, frühkindliche Bildung, Herkunftssprachenpolitik, Wohlbefinden und berufliche Entwicklung. In ihren jüngsten Forschungsprojekten untersuchte sie die Zusammenarbeit mit Eltern und mehrsprachige Kompetenzen in der frühkindlichen Erziehung und Bildung in Luxemburg (COMPARE), die Entwicklung mehrsprachiger Pädagogik (MuLiPEC) und den Einfluss von Covid-19 auf das subjektive Wohlbefinden der Kinder und ihre Erfahrungen im häuslichen Umfeld (COVID-Kids).
Sunny Lau (Bishop's University, Kanada): "Dual Language Tandem Teaching: la collaboration interlinguistique des enseignants pour promouvoir la responsabilité interculturelle" (Vortrag auf Französisch mit PPT auf Englisch)
La conception de la langue comme un phénomène dynamique chez les individus plurilingues (Moore et al., 2020) bouleverse l'objectif de l'apprentissage linguistique, passant d'une compétence native à une compétence plurilingue. Cette dernière inclut diverses attitudes et stratégies pour naviguer dans des espaces culturels différents (Hofer, 2023). Cependant, de nombreux programmes bilingues continuent d'enseigner les langues en silos, négligeant les connexions interlinguistiques et gaspillant les ressources plurilingues des élèves. Cette communication présente mes recherches sur le « Dual Language Tandem Teaching » (DLTT) (Howard & Simpson, 2024), impliquant des enseignant.es de français et d’anglais pour promouvoir la responsabilité interculturelle (Guilherme, 2021). En collaborant, les enseignant.es définissent des objectifs linguistiques et curriculaires respectifs et communs, créant ainsi une cohérence conceptuelle et approfondissant la compréhension des enjeux éco-sociaux. La DLTT, fondée sur un cadre de bi-littératie, humanise la pédagogie et promeut l'équité ainsi que le changement social dans l'enseignement des langues.
Sunny Lau ist Professorin an der Bishop's University in Quebec und Inhaberin des kanadischen Forschungslehrstuhls (Level 2) für mehrsprachiges Lehren und Lernen. Sie hat Forschungsarbeiten über den Einsatz mehrsprachiger Ansätze zur Vermittlung kritischer Literalität initiiert. Ihre partizipative Aktionsforschung, die durch verschiedene Drittmittel unterstützt wird, überbrückt die Kluft zwischen Theorie und Praxis, indem sie mit Lehrkräften zusammenarbeitet, um interkulturelle Verantwortung zu fördern. Kürzlich erhielt sie einen Zuschuss des SRHR (2023-2027), um die Zusammenarbeit zwischen Französisch- und Englischlehrern in Québec und British Columbia zu untersuchen. Sie ist außerdem Mitherausgeberin von Critical Inquiry for Language Studies.
Nicole Marx (Universität zu Köln, Deutschland) und Irina Usanova (Universität Hamburg, Deutschland): "Writing across languages. Languages across writing. Exploring plurilingual writing development" (Vortrag auf Englisch mit PPT auf Deutsch)
Writing is a complex skill that relies on various cognitive, metacognitive, and linguistic resources. Successful writers are able to coordinate and effectively use these resources during the writing process. In plurilingual contexts, students may develop writing skills in multiple languages, thereby expanding the resources at their disposal. In our presentation, we will address the questions of transversality and transfer of linguistic resources in plurilingual writing and discuss pedagogical approaches to enhancing plurilingual writing skills.
Nicole Marx (Universität zu Köln, Deutschland) ist seit 2009 Professorin für Deutsch als Zweit-/Fremdsprache. Derzeit leitet sie die Abteilung Sprache und Lernen am Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache an der Universität zu Köln. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Schreiben für mehrsprachige Lernende, Mehrsprachigkeitserwerb und Mehrsprachigkeitsdidaktik sowie Spracherwerb und Sprachförderung für neu zugewanderte Schüler.
Irina Usanova ist Postdoktorandin an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg. Sie leitet eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Nachwuchsforschungsgruppe „Multiliteralität als Arbeitsmarktressource (MARE)“. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Migration und die Entwicklung von mehrsprachigen Lese- und Schreibkompetenzen.
Das Programm wird im Dezember veröffentlicht.
Veranstaltungen während der Konferenz (optional):
- 23. Juli: Abendliches Conference-get-together mit Musik, Getränken und Fingerfood
- 24. Juli: Diskussionsrunden des Verbandes (für Verbandskomitees und lokale Vertreter:innen) und Hauptversammlung der EDILIC-Mitglieder
- 25. Juli: Sightseeing-Touren im Anschluss an die Konferenz
Wichtige Termine:
- Einreichungsfrist für Abstracts: 15. November 2024 / Verlängert bis 25. November 2024
- Benachrichtigung über die Annahme: 10. Januar 2025
- Anmeldung (early bird/Frühbuchergebühr): ab 1. Januar bis 28. Februar 2025
- Anmeldung (reguläre Gebühr): vom 1. März bis 30. Juni 2025
- Einreichung von vollständigen Beiträgen/Kapiteln zur Veröffentlichung: 31. Januar 2026
Tagungsgebühren:
- Early-Bird: 140 € (EDILIC-Mitglieder); 80 € (Studierende); 200 € (Nicht-EDILIC-Mitglieder)
- Reguläre Anmeldung: 190 € (EDILIC-Mitglieder); 130 € (Studierende); 250 € (Nicht-EDILIC-Mitglieder)
- Conference-get-together mit Musik, Getränken und Fingerfood (23. Juli): 50 € (EDILIC- und Nicht-EDILIC-Mitglieder) und 25 € (Studierende)
Um Mitglied von EDILIC zu werden und von der vergünstigten Anmeldung zu profitieren, folgen Sie bitte der Anleitung auf der Website des Verbandes: https://en.edilic.org/copie-de-devenir-membre-1
Tagungsort:
Räumlichkeiten der Fakultät der Erziehungswissenschaft
Von-Melle-Park 8,
20146 Hamburg
Die Konferenz findet an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg (Deutschland) statt. Die Teilnehmenden sind herzlich eingeladen, Gebäck, Kekse und andere Snacks aus ihren Regionen mitzubringen.
Erfahren Sie mehr über die Anreise und Tipps rundum Hamburg.
Lokales Organisationskomitee
(Fakultät für Erziehungswissenschaft und Forschungszentrum LiDS, Universität Hamburg)
- Lisa Marie Brinkmann
- Franziska Gerwers
- Judith Keinath
- Drorit Lengyel
- Sílvia Melo-Pfeifer
- Sarah McMonagle
- Pauline Rieder
- Aybike Savaç
EDILIC-Organisationskomitee
(Verband EDiLiC)
- Carole-Anne Deschoux
- Rosa Maria Faneca
- Ildiko Lorincz
- Danièle Moore
- Nathalie Thamin
- Andrea Young