Gewerkeübergreifende Qualifizierung im Rahmen energetischer Gebäudesanierung (GESA)
Im Rahmen des ESF-Bundesprogramms „Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung befördern. Über grüne Schlüsselkompetenzen zu klima- und ressourcenschonendem Handeln im Beruf – BBNE” wird das Projekt GESA durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und den Europäischen Sozialfonds gefördert. „GESA“ steht für Gewerkeübergreifende Qualifizierung im Rahmen energetischer Gebäudesanierung. Ziel des Projektes ist es zum einen die aktuellen Sanierungsarbeiten an der unter Denkmalschutz stehenden „Villa Mutzenbecher“ in Hamburg durch Bildungsmaßnahmen für Auszubildende, Schüler*innen und Studierende zu begleiten. Zum anderen wird ein didaktisches Qualifizierungskonzept für das gewerkeübergreifende Arbeiten im Rahmen energetischer Sanierungen an einem denkmalgeschützten Gebäude entwickelt.
Im Hinblick auf diese Zielsetzung setzt sich das Vorhaben aus vier miteinander verbundenen Entwicklungspfaden zusammen:
- Kontinuierlich werden praxisorientierte Lernmodule zur gewerkeübergreifenden Zusammenarbeit in der energetischen Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes entwickelt, erprobt und implementiert, um den ‘Baukörper als Lehrkörper’ zu nutzen. Gleichzeitig wird damit das Ziel verfolgt den bestehenden Ansatz einer Didaktik der Beruflichen Bildung für nachhaltige Entwicklung (vgl. Kuhlmeier/Vollmer 2018) weiterzuentwickeln.
- An der energetischen Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes sind alle beteiligten Akteursgruppen von Anfang an aktiv eingebunden. D.h. dass den Schüler*innen, Auszubildenden und Studierenden, aber auch den Ausbilder*innen und (Berufsschul-)Lehrer*innen ermöglicht werden soll, selbst handelnd bzw. erkundend in Form von Exkursionen an der energetischen Gebäudesanierung teilzunehmen und sich dadurch für zukünftige Projekte weiter zu qualifizieren. Dies muss mit den ausführenden Handwerksbetrieben und der Bauleitung abgestimmt werden.
- Das Projektteam dokumentiert und wertet kontinuierlich die Arbeitsprozesse im Rahmen der Sanierung aus. Die Dokumentation bildet die Grundlage, um die Lernmodule entsprechend der geforderten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu gestalten, die für ein gewerkeübergreifendes Arbeiten erforderlich sind.
- Langfristig soll eine Lern- und Bildungswerkstatt in der Villa Mutzenbecher eingerichtet werden, die den Sanierungsprozess weiterhin sichtbar und erlebbar macht. Dazu werden die Auswertungen der Dokumentationen über den Sanierungsprozess didaktisch-methodisch aufbereitet und in ein Qualifizierungskonzept für die gewerkeübergreifende energetische Gebäudesanierung auf unterschiedlichen Niveaustufen eingearbeitet. Wenn möglich, soll die Villa selbst als Lernträger dienen, indem z.B. konstruktive Detaillösungen am Objekt sichtbar gemacht werden.
Das Projekt wird in Kooperation der Partner "Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik (IBW)' der Universität Hamburg (Antragsteller)" und dem Verein “WERTE erleben – Villa Mutzenbecher" umgesetzt.
Laufzeit: 01.01.2019 bis 31.12.2022
Ansprechpartner am Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik sind Prof. Dr. Werner Kuhlmeier, Dr. Andreas Zopff, Sören Schütt-Sayed und Ingo Höfert