Qualifizierungsmaßnahmen für Lehrkräfte "DGS als Bildungssprache"
Bildungssprache wird als Grundvoraussetzung für erfolgreiches schulisches Lernen und Teilhabe an Arbeit und Gesellschaft betrachtet. Schulen mit dem Förderschwerpunkt Hören & Kommunikation haben hier eine besondere Verantwortung, da für taube und hörbehinderte Kinder die Bildungssprache DGS ist. Hörende Lehrkräfte mit DGS als Zweitsprache benötigen folglich ein hohes Bildungssprachniveau in DGS, das in der Bildung und Erziehung als sicheres Kommunikationsmittel und für die Kinder als sprachliches Vorbild dienen kann.
Das Ziel des Transferprojektes ist daher die Entwicklung eines Qualifizierungsmoduls für Lehrkräfte der Elbschule (Bildungszentrum Hören & Kommunikation), die im Unterricht mit tauben und hörbehinderten Kindern DGS als Bildungssprache nutzen. Dieses Qualifizierungsmodul soll am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) als beständiges Fortbildungsangebot verankert werden.
Das Qualifizierungsmodul besteht aus zwei Teilen: Der erste Teil ist ein DGS-Sprachkurs DGS als Bildungssprache, der von tauben Dozent:innen des IDGS (Simon Kollien, Stefan Goldschmidt, Alexander Eisenzimmer) und der Abtlg. Gebärdensprache & Audiopädagogik (Pamela Sundhausen, Julian Bleicken) entwickelt und mit hörenden Lehrkräften durchgeführt wird. Der zweite Teil ist ein Leitfaden für den Unterricht mit visuell orientierten Kindern, der auf der Basis von Unterrichtshospitationen und Interviews mit tauben Lehrkräften in Zusammenarbeit mit Studierenden erstellt wird.