Kurzzeitdozentur an der Université de Strasbourg
1. November 2022
Foto: UHH/Plöger
Das Referat Internationalisierung im Gespräch mit Dr. des. Simone Plöger, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der interkulturellen und international vergleichenden Erziehungswissenschaft. Erst kürzlich hat sie eine Kurzzeitdozentur am Institut für Bildungswissenschaft der Université de Strasbourg, Frankreich, absolviert. Der Kontakt ist während der Vernetzungskonferenz „Internationalization of Teacher Education“ im Frühjahr des Jahres zustande gekommen.
In ihrer Forschung beschäftigt sich Simone Plöger mit sozialer Ungleichheit, Diskriminierung und Diversität im Kontext schulischer Bildung. Weitere Forschungsschwerpunkte stellen migrationsbedingte Mehrsprachigkeit sowie sprachliche Bildung in Zeiten von Neuzuwanderung und die Beschulung von neu zugewanderten Schüler:innen dar. Sie ist Mitglied der Arbeitsgruppe DivER – Diversity in Education Research und des Projekts Diversity Contexts in Teacher Education.
Referat Internationalisierung: Wie ist es zu Deiner Kurzzeitdozentur an der Université de Strasbourg gekommen?
Simone Plöger: Während meines Studiums habe ich ein Erasmus-Semester in Strasbourg absolviert und war seither eng mit der Stadt verbunden. Die Idee für die Kurzzeitdozentur an der Université de Strasbourg und die Kontakte, die das letztlich ermöglichten, entstanden jedoch im Rahmen der Vernetzungskonferenz, die Anfang des Jahres an der Fakultät für Erziehungswissenschaft stattfand. Dort habe ich Kaitlin Balthasar (ehemals Plachy) kennengelernt, mit der ich auch nach der Konferenz in Kontakt stand. Im Mai wurde ich bereits für einen Vortrag zum Thema „Linguistic diversity in German schools – Findings from ethnographic research in secondary and primary schools“ nach Strasbourg eingeladen und während dieses Aufenthalts kam die Idee zu einem längeren Aufenthalt im Rahmen einer Kurzzeitdozentur.
Was hast Du während Deines Aufenthalts gemacht?
Die Struktur des Lehramtsstudiums unterscheidet sich von unserer insofern, dass Studierende eine Fremdsprache nicht als Fach studierenden, sondern diese als Seminar belegen. Während meines Aufenthalts habe ich Übungen und Diskussionen in mehreren Englisch- und Deutschseminaren für Masterstudierende angeleitet. Die Seminare sind sowohl sprachlich als auch inhaltlich aufgebaut. So habe ich in den Deutschseminaren Diskussionen zum Thema Integration in Deutschland angeleitet und in einer forschungsbezogenen Vorlesung über Linguistic Diversity Daten aus meiner Dissertation hinzugezogen. Da sich die Studierenden in den Englischseminaren beispielsweise auch mit Cultural and Linguistic Diversity beschäftigt haben, hat die Übung „Mein kultureller Hintergrund“, die wir in den DiCoT-Vorbereitungsseminaren anwenden, perfekt gepasst.
Um was geht es bei dieser Übung?
Mithilfe dieser Übung möchten wir das Nationalverständnis von Kultur aufbrechen, es soll vor dem eigenen kulturellen Hintergrund gezeigt werden, dass Kultur aus unterschiedlichen Facetten besteht. So wird Kultur beispielsweise vom Bildungsweg, dem sozio-ökonomischen Hintergrund und den familiären Traditionen geprägt.
Wie geht es jetzt weiter mit der Zusammenarbeit?
Sowohl vonseiten der Kolleg:innen an der Université de Strasbourg als auch von meiner Seite besteht großes Interesse an einem Ausbau der Zusammenarbeit in Forschung und Lehre, beispielsweise im Rahmen eines Gegenbesuchs.
Hinweis: Kurzzeitdozenturen können an Erasmus-Partneruniversitäten der Fakultät durchgeführt werden und werden über das Erasmus-Programm finanziert. Weitere Informationen hier.