„Scham, Freude, Zufriedenheit, Zugehörigkeit, Unsicherheit“: Ein Austausch mit der Universität Groningen
3. Juni 2024
Foto: Marilena Schmitz
Ein studentischer Bericht von Carolina Kaiser und Thao-Quyen Nguyen.
Im Rahmen des transnationalen Projekts „The affective dimension of plurilingualism: Integrating emotions into transcultural encounters“ hatten im April zwölf Lehramtsstudent:innen der Fachdidaktiken Französisch und Spanisch die Möglichkeit sich eine Woche mit dem Thema Mehrsprachigkeit auseinanderzusetzen. In der sehr lehrreichen Woche haben wir diverse Vorträge zu dem Thema gehört und uns intensiv damit auseinandergesetzt. Dabei hatten wir nach dem Input jeweils Zeit für uns die Inhalte Revue passieren zu lassen, um diese dann später im Plenum zu reflektieren und zu diskutieren.
Neben den zahlreichen Vorträgen waren auch ein Schulbesuch und ein Talk mit niederländischen Studierenden auf der Tagesordnung, was insgesamt sehr spannend war. In der Schule haben wir einen Einblick erhalten, wie die Mehrsprachigkeit der einzelnen Schüler:innen in den Unterricht eingebunden wird und wie man als Lehrkraft innerhalb der Klasse damit umgehen kann. Die Schule ist vergleichbar mit dem Konzept der internationalen Vorbereitungsklassen in Deutschland. Das Ziel ist innerhalb von zwei Jahren die Schüler:innen, deren Erstsprache nicht Niederländisch ist, auf die „Regelschule“ vorzubereiten und ein gewisses Sprachniveau im Niederländischen zu erreichen. Bei dem Talk mit den Studierenden wurden mit uns persönliche Erfahrungen bezüglich „minority languages“ und Emotionen geteilt.
Nach den Veranstaltungen haben wir uns als Gruppe getroffen und waren gemeinsam essen. Schnell haben wir uns alle super gut verstanden und es kam eine familiäre Atmosphäre auf. Durch den interkulturellen Austausch haben wir uns alle besser kennengelernt oder sogar neue Kommiliton:innen kennen lernen dürfen. Obwohl wir nur einige Tage in Groningen waren, sind in der kurzen Zeit Freundschaften entstanden.
Insgesamt war der Austausch in Groningen für uns sehr bereichernd, weil man viele persönliche Erfahrungen und Emotionen miteinander geteilt hat, aber sich auch fachlich weiterbilden konnte. Die Vorträge und Themen haben uns zum Reflektieren unserer Haltung und Einstellung zum Umgang mit Mehrsprachigkeit anregt. Wenn die Reflexionen betrachtet werden, kann festgehalten werden, dass wir alle in einen Denkprozess gestoßen wurden und wir positiv auf die Zukunft und unseren Fremdsprachenunterricht blicken. Den Austausch haben wir mit gemischten Gefühlen beendet. Die meisten meinten, dass sie jetzt aufgeklärter sind und Motivation haben, das Wissen und die Methoden im eigenen zukünftigen Unterricht umzusetzen. Es wurde auch oftmals sehr emotional. Besonders haben uns die Vorträge von Josh Prada berührt, weil man oftmals an persönliche Erfahrungen denken musste. Mit einem gestärkten Gefühl und Wissenszuwachs sind wir in Deutschland wieder angekommen. Wir bedanken uns herzlich bei Lisa Marie Brinkmann, Franziska Gerwers und Prof. Josh Prada dafür, dass wir dabei sein durften und dass wir diese tolle Erfahrung machen durften.
Das Projekt wurde von Lisa Marie Brinkmann & Franziska Gerwers koordiniert.
Das Projekt wird im Rahmen der Förderlinie Innovative Lehr- und Lernformate (ILLF) der Universität Hamburg gefördert.